Druckartikel: Sicherheit dank neuer Straße

Sicherheit dank neuer Straße


Autor: Daniela Röllinger

, Dienstag, 12. Oktober 2010

Eine neue Verbindung von Iphofen nach Markt Einersheim würde den lang ersehnten Radweg ermöglichen, die Kreuzung entschärfen und Knauf eine Erweiterung erlauben.
Die gefährliche Kreuzung von Markt Einersheim nach Iphofen und zum Knauf Werk II könnte  entschärft werden.    Foto: Röllinger


Was haben die Iphöfer Stadträte nicht schon alles über einen Radweg an der Gemeindeverbindungsstraße nach Markt Einersheim diskutiert. Der Grundsatzbeschluss für den Bau stammt bereits aus dem Jahr 2005. Nur wie der umgesetzt werden soll, das war bislang die große Frage. Jetzt hat die Stadt eine Lösung präsentiert - eine überraschende, große und, wie in Iphofen üblich, schon recht weit gediehene: Die ganze Gemeindeverbindungsstraße soll verlegt werden.
Diese Lösung hat mehrere Vorteile: Die Radfahrer könnten sicher nach Markt Einersheim und in die Iphöfer Ortsteile fahren, Knauf hätte eine Erweiterungsmöglichkeit und die gefährliche Kreuzung an der Bundesstraße würde entschärft. Dort war erst in der Silvesternacht ein junger Rettungssanitäter im Einsatz tödlich verunglückt.
Groß diskutiert wurde über die auf 2,3 Millionen Euro geschätzte Maßnahme am Montagabend im Stadtrat nicht. Wie meist bei großen Projekten war sich das Gremium einig und segnete die mit Knauf, dem Markt Einersheimer Bürgermeister Bruno Gamm und dem Staatlichen Bauamt abgestimmten Überlegungen einstimmig ab.
Mehr Sicherheit für die Radfahrer war vor fünf Jahren der Ausgangspunkt für die Überlegungen, an deren Ende jetzt die Verlegung der ganzen Straße stehen soll. Mit einem Radweg direkt an der Straße war man nicht glücklich, denn damit war die Gefährdung im Bereich der Zufahrt zum Knauf Werk II nicht ausgeräumt. "Es war das Ziel, den gewerblichen Teil bei Knauf aus Sicherheitsgründen für die Radfahrer abzuschotten", erinnerte Bürgermeister Josef Mend. Mit der Verlegung der Straße und einer neuen Zufahrt zum Werk II wäre dieses Ziel erreicht.
Gefährlich für Rad- aber auch für Autofahrer, ist auch die B 8-Kreuzung Iphofen-Markt Einersheim. Das Staatliche Bauamt prüfte einen Kreisverkehr, lehnte diesen jedoch ab und favorisierte stattdessen eine versetzte Kreuzung. Auch das spricht für die neue Straße. Die Autofahrer könnten von Markt Einersheim nicht mehr geradeaus fahren, sondern müssten, um zum Werk II und nach Iphofen zu gelangen, zunächst links und nach einigen hundert Metern wieder rechts abbiegen. Die Kreuzung würde übersichtlicher.
Die Radfahrer könnten von Iphofen kommend bis zur neuen B 8-Einmündung an der Straße entlang geführt werden, dann entlang der B 8 auf einem Radweg weiterradeln und in Höhe der jetzigen Kreuzung durch eine Unterführung nach Markt Einersheim gelangen. Von dort geht es bequem weiter in die Iphöfer Ortsteile, entsprechende Radwege sind bereits vorhanden.
Die Grundstücksfrage wäre großteils unproblematisch, weil der Boden in diesem Bereich bereits Knauf gehört und das Unternehmen hinter dieser Lösung steht. Sie ermöglicht eine problemlose Erweiterung des Werkes. "Eine Erweiterung ist denkbar, falls das gewünscht ist", drückte es Bürgermeister Mend vorsichtig aus. Nähere Angaben machte er dazu nicht, doch auch die Verlegung der Bundesstraße bei Iphofen vor einigen Jahren stand letztendlich mit einer Erweiterung bei Knauf in Zusammenhang.
Für die Umsetzung des Planes sind noch einige Fragen zu klären. So würde ein Teil des Parkplatzes der Firma Fritsch in Markt Einersheim benötigt, um den Radweg zu bauen, mit diesem Unternehmen wurde aber noch nicht gesprochen. Auch ob es Zuschüsse für den Bau gibt ist offen. Für 2011 können keine Förderanträge mehr eingereicht werden, das hätte bis September erfolgen müssen. Jetzt will die Stadt einen Antrag für 2012 stellen. Weitere Gespräche mit den Beteiligten sollen geführt und ein Planungsauftrag vergeben werden, so der einstimmige Beschluss. Bürgermeister Mend wird mit den Grundstückseigentümern verhandeln.