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Schöne Töne für Seele und Sockel


Autor: Diana Fuchs

Castell, Freitag, 04. Oktober 2013

Zwei junge Musiker verzaubern mit Harfe und Gesang - Kulturgemeinde lädt Jung und Alt ein: "Einfach mal darauf einlassen."
Umrahmt von Reben bietet die Grafschaftskirche ein idyllisches Bild. Damit das so bleibt, muss der Kirchensockel erneuert werden.  Foto: Diana Fuchs


Gefühle ausdrücken? Das kann Rebekka Fries wunderbar. Nicht in Worten allein, sondern in Tönen. Wenn sie bei Hochzeiten singt, rührt die Popsong- und Klassik-Solistin nicht nur Braut und Bräutigam. Am Sonntag kommt die 24-Jährige zusammen mit dem Harfenisten Markus Thalheimer in die Casteller Grafschaftskirche - nicht zu einem Ja-Wort, sondern zu einem Benefizkonzert. Doch auch das soll ein denkwürdiges Ereignis werden.


Die Kombination Harfe/Gesang ist nicht alltäglich. Wie kamen Sie, Frau Fries, und Markus Thalheimer zusammen?
Ich habe Markus an meinem allerersten Studientag kennen gelernt - er hatte die "Frischlinge" damals vor fünf Jahren ein bisschen unter seine Fittiche genommen. Wir haben uns gleich gut verstanden und es hat sich eine tiefe Freundschaft entwickelt.

Inspiriert von dem bekannten Liedduo Diana Damrau und Xavier de Maistre haben wir uns gedacht, dass Markus' Harfe und meine Stimme eine gute Kombination wären. Wir haben es ausprobiert - und es hat sehr viel Spaß gemacht und ist auch beim Publikum gut angekommen.

Sind Sie und Markus Thalheimer auch privat ein Paar?
Nein, das nicht. Wir sind einfach richtig gute Freunde. Wir haben denselben Anspruch an die Musik, die wir machen, und dasselbe Empfinden.

Apropos Empfinden: Welche Musik hören Sie in Ihrer Freizeit, um sich zu entspannen?
Ich höre gern, aber nicht nur Klassik, sondern auch Norah Jones oder John Mayer und so. Aber die Opernwelt finde ich schon sehr faszinierend. Ich bin ein Lied-Fan, mag Liederzyklen, zum Beispiel "Ariettes oubliées" von Debussy.

Wollten Sie immer schon Sägerin werden?
(lacht) Jedenfalls hab' ich meiner Mama schon als Kind verboten mitzusingen, wenn ich losgelegt habe. Mein Traum ist aber nicht unbedingt die große Bühne. Ich unterrichte auch sehr gern. Aber bestimmt werde ich immer konzertieren, gerade mit Markus zusammen sind das tolle Erlebnisse.

Worauf freuen Sie sich beim Casteller Konzert am Sonntag besonders - und worauf darf sich das Publikum freuen?
Wir hatten ja erst Semesterferien und sind deshalb länger nicht aufgetreten. Umso "heißer" sind wir auf dieses Konzert. Wir hoffen auf ein bunt gemischtes Publikum und stellen uns gern auf dessen Wünsche ein. Unser Programm ist relativ vielfältig, das dürfte viele Menschen ansprechen. Wir haben heitere Mozart-Lieder im Repertoire, aber im Gegensatz dazu auch schwelgerische, tiefer gehende Debussy-Lieder.

Warum sollte niemand das Konzert verpassen?
Weil es von spannender Gegensätzlichkeit lebt und viel Abwechslung bietet. Wenn man sich darauf einlässt, kann einem das viel geben.



INFO:

Rebekka Fries: Die 24-jährige Gesangspädagogin stammt aus Neumarkt in der Oberpfalz und wuchs in einer Familie auf, "in der immer viel Musik gemacht wurde". Schon als Zwölfjährige nahm Rebekka Gesangsunterricht. Auf dem musischen Gymnasium schlüpfte sie bei Musical-Inszenierungen in verschiedene Rollen. In Würzburg hat sie Gesang und Gesangspädagogik studiert und heuer ihr Konzert- und Operndiplom abgelegt.

Konzert: Das Kammerkonzert der Kulturgemeinde Castell beginnt am Sonntag, 6. Oktober, um 17 Uhr in der St. Johannes-Kirche in Castell. Das Duo (Gesang/ Harfe) Rebekka Fries und Markus Thalheimer hat unter anderem Werke von Debussy, Mozart, Schubert ausgewählt.

Eintritt: Der Eintritt beträgt 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten sind an der Abendkasse erhältlich. Mit dem Erlös möchte die Kulturgemeinde Castell die Renovierung des Kirchensockels unterstützen. "Die Kulturgemeinde übernimmt das Honorar für das Konzert; alle Eintrittsgelder werden gespendet", verspricht Ulrike von Schultzendorff als Sprecherin der Kulturgemeinde. ldk