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Rödelsees Vorsorge bei Hochwasser


Autor: Gerhard Krämer

Rödelsee, Donnerstag, 10. Dezember 2020

Die Gemeinde Rödelsee hat sich im September dem Audit Überflutungsvorsorge bei Hochwasser und Starkregen der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall mit Erfolg unterzogen. Auditor war der deutsche "Hochwasserpapst" Reinhard Vogt. Co-Auditor Norbert Schneider überreichte Bürgermeister-Stellvertreter Bernd Lussert in der Gemeinderatssitzung nun das Zertifikat.
Norbert Schneider (links) überreicht an Rödelsees stellvertretendem Bürgermeister Bernd Lussert das Zertifikat, das der Gemeinde bescheinigt, sich dem Audit Hochwasservorsorge erfolgreich unterzogen zu haben.


Die Gemeinde Rödelsee hat sich im September dem Audit Überflutungsvorsorge bei Hochwasser und Starkregen der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall mit Erfolg unterzogen. Auditor war der deutsche "Hochwasserpapst" Reinhard Vogt. Co-Auditor Norbert Schneider überreichte Bürgermeister-Stellvertreter Bernd Lussert in der Gemeinderatssitzung nun das Zertifikat.

Schwerpunkte des Audits waren, wie berichtet, die Hochwasservorsorge bei Starkregenereignissen und nicht der technische Hochwasserschutz. Die ist nach den Worten von Norbert Schneider (Wiesentheid) auch von besonderer Bedeutung, da technische Schutzmaßnahmen aufgrund der Topographie nur sehr beschränkt möglich sind. Hochwasservorsorge verhindere kein größeres Hochwasser, vermindere jedoch Schäden.

Zu den konkreten Schritten für die Gemeinde sagte Schneider, dass die Gemeinde für ein integrales Starkregenrisiko-Management-Konzept bereits einen Zuschussantrag beim Wasserwirtschaftsamt gestellt habe. Ein Ergebnis dieses Konzepts sei ein Fließwegeplan, auf dem alle Fließwege des Hochwassers bei Starkregen insbesondere in den Siedlungsbereichen detailliert aufgezeigt werden. Auch das Kanalnetz sollte überrechnet und ein Kataster für besondere Gefahrenstellen im Gemeindegebiet aufgestellt werden.

Hochwasser-Einsatzpläne für die Feuerwehr

Schneider ging auf hochwasserangepasstes Bauen ein. Dies solle bereits beim geplanten Anbau an das Feuerwehrhaus Fröhstockheim und beim Erweiterungsbau des Bauhofs in Rödelsee zur Anwendung kommen. Ein besonderes Augenmerk sollte die Gemeinde laut Schneider auf die Brennpunkte legen. Dies seien vor allem die Einläufe, Brücke, Durchlässe, Überfahrten und Verrohrungen. Bei den zwei Verrohrungen des Rödelbaches könne es zu Verstopfungen kommen.

Allgemein sei der Zustand der Bäche und Gräben in Rödelsee gut. Allerdings gebe es unerlaubte Einbauten oder Ablagerungen, um die man sich kümmern müsse.

Für die Freiwilligen Feuerwehren müssten aktuelle Alarm- und Einsatzpläne speziell für Hochwässer erstellt werden. Ausgewählte Feuerwehrleute sollten an Schulungen teilnehmen. Erfahrungsaustausche mit benachbarten Wehren wären hilfreich.

Schneider ging auch auf den Hochwasserpass ein, mit dem Objekte genau erfasst werden und nach dem Risiko eingestuft. Für den Bauhof, das Feuerwehrhaus und für das alte Rathaus in Fröhstockheim hat Schneider solche bereits ausgestellt. Auch appellierte er an die Eigenverantwortlichkeit. Da es keine staatlichen Soforthilfen im Hochwasserfall gebe, riet er zu Elementarversicherungen.