Podiumsdiskussion in Iphofen: Braucht es noch Bildungsstätten?
Autor: Lisa Marie Waschbusch
Iphofen, Mittwoch, 11. Dezember 2019
Anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums lud die Bildungs- und Tagungsstätte Iphofen zur Podiumsdiskussion. Ob es noch Bildungsstätten braucht? Die Teilnehmer waren sich einig.
Lernen, wo und wann man will: In der Badewanne, vor dem Fernseher oder auf dem Nachhauseweg in der U-Bahn. Im digitalen Zeitalter ist das alles kein Problem mehr. Braucht es dann überhaupt noch Bildungs- und Tagungsstätten (BTS) der Bundesagentur für Arbeit wie die in Iphofen? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Podiumsdiskussion in der BTS Iphofen anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums. Die Diskutierenden waren sich einig: Natürlich werden sie noch gebraucht, aber wie künftig gelernt wird, das ändert sich.
"Wir haben eine internationale Belegschaft und viele Mitarbeiter, die wir mit verschiedenen Basisthemen bedienen müssen", sagte Jörg Schanow, Geschäftsleiter Personal und Recht bei Knauf. "Da bietet sich E-Learning an." Das heißt, die Mitarbeiter können über eine Plattform im Internet Lerninhalte aufrufen und bearbeiten. Ähnlich sah das auch Klaus Beier, Geschäftsführer Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit. Doch er war der Meinung: "Nicht alles geht über E-Learning. Man braucht einen Punkt, an dem wir zusammenkommen." Auch große Firmen hätten mittlerweile erkannt, dass über eine große Distanz Dienste wie Skype nicht immer ausreichen.
Lernen sollte als selbstverständlicher Teil der Arbeit gesehen werden, sagte Christa Prechtl, Leiterin Personal und Organisationsentwicklung der Bundesagentur für Arbeit. "Qualifizierung ist größtenteils entweder ein notwendiges Übel – etwa wenn wir Gesetzesänderungen haben oder ein neues Programm eingeführt wird – oder ein Luxus." Das müsse sich ändern. Denn: Lebenslanges Lernen sei wichtiger denn je, sagte Johannes Kirschner, Spezialist für digitale Lehrinhalte. Und damit sind nicht nur fachliche Qualifikationen gemeint. Neben diesen werden künftig auch Soft Skills – also persönliche und soziale Kompetenzen – immer wichtiger, so Klaus Beier, Geschäftsführer der Regionaldirektion Bayern.