Orchester Volkach zündet musikalisches Feuerwerk
Autor: Peter Pfannes
Volkach, Sonntag, 16. Dezember 2012
Christoph Hering ist nur eines von vielen Mitgliedern der Volkacher Orchester und Ensembles - aber er ist einer der wenigen Kontrabassisten. An diesem Instrument ist er ein echter Meister seines Faches.
Ein Feuerwerk der Musik entzünden am Wochenende die Orchester und Ensembles der Stadt Volkach. Beim traditionellen Jahreskonzert in der Mainschleifenhalle setzten mehr als 150 Musiker in zwei Veranstaltungen unvergessliche Glanzlichter. Aktive Schüler der Musikschule Volkacher Mainschleife und Ehemalige verzauberten ihre Fans mit Ohrwürmern und ergreifenden Melodien, unter ihnen Christoph Hering.
Der 28-jährige Kontrabassist lebt zwar in Kitzingen, seine Leidenschaft zur Musik verbindet ihn aber seit vielen Jahren mit dem Volkacher Orchester. Hering war am Samstag einer von acht Musikern, die im Vorfeld der konzertanten Aktion für langjähriges aktives Musizieren geehrt wurden. 20 Jahre spielt Hering bereits in verschiedenen Orchester Bassinstrumente - manchmal die Tuba, meistens den Kontrabass. Auch Frank Holzheimer hält dem Orchester seit zwei Jahrzehntem die Stange.
Während das Jugendblasorchester unter Leitung von Armin Stawitzki die Ouvertüre des ersten Konzertteils mit klassischen und modernen Stücken gestaltet, sitzen die Akteure des Symphonischen Blasorchesters beim musikalischen Warmup bereits in den Startlöchern. "Aufgeregt bin ich nicht. Ich weiß, was ich kann", sagt Christoph Hering und zupft die Saiten seines Kontrabasses. Vor dem "großen" Auftritt herrscht beste Stimmung unter den 73 Musikern.
"Ich liebe das Miteinander und die Gemeinschaft bei der Musik", nennt der gebürtige Stammheimer seine Beweggründe, warum er in einem Orchester mitspielt. "Gemeinsam macht es viel mehr Spaß als alleine zu muszieren." Früher spielte er in der Stammheimer Jugendkapelle. In der Musikschule des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach lernte er den Umgang mit den Instrumenten. Über den Leiter der Volkacher Musikschule Oskar Schwab kam er zum Symphonischen Blasorchester und hat diesen Schritt bis heute nicht bereut. Mit seinem Kontrabass ist er bei Orchestern sehr gefragt. "Es gibt nicht so viele Musiker, die dieses Bassinstrument spielen", ist sich Christoph Hering seiner Ausnahmestellung bewusst und er ist ein Meister seines Fachs.
Die gut 500 Zuhörer bekamen am Samstagabend viele meisterliche Klänge zu hören. Olympische Fanfaren und bekannte Melodien aus dem Dschungelbuch sorgten beim Auditorium für Gänsehautgefühl. "Die Stadt Volkach kann stolz auf ihre Orchester sein", lobte der Präsident des Nordbayerischen Musikbunds (NBMB) Manfred Ländner. Bei den großem Musikfesten in diesem Jahr hätten sie ihre Konkurrenz "in Grund und Boden gespielt".
Finale noch in weiter Ferne
Oestreichers Sinfonie-Crew knüpfte nahtlos an die Erfolge an und servierte den Graf Zeppelin Marsch ehe "Szenen vom Bodensee" für den Höhepunkt des Abends sorgten. Panoptikum lautete der Titel des Werks von Thomas Doss, bei dem der weltbekannte Tubist Andreas Martin Hofmeir als Gast-Solist begeisterte. Unterstützt von klingenden Glockenspielen nahm der gebürtige Münchner und Professor für Tuba am Salzburger Mozarteum das Publikum mit auf eine geheimnisvolle Klangreise ans schwäbische Meer. Gebannt lauschten viele junge Musiker dem Tuba-Star. Sie hatten einen Tag später ihren großen Auftritt.
Die Bläserklasse (Leitung Tanja Domes), das Gitarrenensemble (Barbara Hölzer), das Nachwuchsensemble (Sebastian Weißenseel, Irmi Dotzel) und das Nachwuchsorchester (Armin Stawitzki) sorgten ihrerseits für Furore. Beim gemeinsam gespielten Finale servierten die Jüngsten ein klangvolles "Weihnachtskonzert".
Wenn Christoph Hering über seine Musikerlaufbahn nachdenkt, dann liegt sein persönliches Finale noch in weiter Ferne. "Ich will eigentlich noch viele Jahre im Orchester mitspielen", sagt er und denkt aber auch daran, dass aufgrund seines Ingenieurberufs immer weniger Zeit für Hobbys bleibt. Eines weiß er gewiss: Das Musizieren wird die letzte Freizeitbeschäftigung sein, die er aufgibt.