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Nordheimer Kindergarten-Neubau steht in den Startlöchern


Autor: Walter Braun

Nordheim, Mittwoch, 09. Sept. 2020

Die Planungen für die neue, viergruppige Kindertagesstätte und den Hort in Nordheim gehen weiter. Nicht zuletzt durch die Corona- Pandemie hat sich das Verfahren etwas verzögert, teilte Reinhold Jäcklein vom gleichnamigen Architektenbüro Volkach in der jüngsten Ratssitzung mit.
Unmittelbar neben dem Friedweinberg in Nordheim soll die neue Kindertagesstätte mit einer zusätzlichen Hortgruppe erbaut werden. Der Startschuss soll im Frühjahr 2021 erfolgen.


Die Planungen für die neue, viergruppige Kindertagesstätte und den Hort in Nordheim gehen weiter. Nicht zuletzt durch die Corona- Pandemie hat sich das Verfahren etwas verzögert, teilte Reinhold Jäcklein vom gleichnamigen Architektenbüro Volkach in der jüngsten Ratssitzung mit.

Wie Bürgermeisterin Sibylle Säger berichtete, wurde inzwischen ein so genanntes VgV-Verfahren, ein europaweites Wettbewerbsverfahren bei öffentlichen Bauvorhaben, für Architektenleistungen ausgeführt. Dabei wurde das Büro Jäcklein- Architekten aus Volkach ausgewählt. Das Büro hatte bereits den Vorentwurf erstellt. Wie Jäcklein informierte, konnten die Architekten im Juli die Planung wieder aufnehmen und seit Anfang September arbeiten auch die Fachplaner (Planer für Gebäudetechnik und Statiker) am Projekt.

Ziel ist es, dass im September 2022 der dringend notwendige Neubau seiner Bestimmung übergeben werden kann. Laut Aussage des Architekten sind außer der eigentlichen Planung des Gebäudes mit den Freianlagen einige Vorausetzungen zu schaffen:

• So ist die öffentliche Erschließung des Grundstücks zu planen (Wasser und Abwasser).

• Die Zufahrt (Hallburger Weg) soll am Friedweinberg und dem Baugrundstück aufgeweitet werden, um den Begegnungsverkehr in diesem Bereich zu ermöglichen.

• Aktuell wird die Änderung des Flächennutzungsplans beantragt.

• Da sich auf dem Grundstück Bodendenkmäler befinden könnten, sind auf Anweisung des Denkmalamtes Probeschürfe zu veranlassen, die nach der Weinernte und der Rodung der Weinberge erfolgen können.

Um baurechtliche Punkte zu klären, wurde beim Landratsamt eine Bau-Voranfrage eingereicht. Architekt Reinhold Jäcklein stellte schließlich den aktuellen Stand der Entwurfsplanung vor. Der Zugang zur viergruppigen Kita (Kindertagesstätte) mit einer zusätzlichen Hortgruppe erfolgt von Süden über den Hallburger Weg. Entlang des Weinbergwegs werden 15 Stellplätze einschließlich eines Behinderten-Stellplatzes geschaffen. Das Gebäude orientiert sich mit den Aufenthaltsräumen nach Osten hin in Richtung der Weinberge. Die Spielflächen befinden sich ebenfalls im Osten.

Vor Kita-Geräuschen schützen

Dadurch bildet der Baukörper einen Rücken zum Friedweinberg, der damit von Geräuschen der Kita geschützt werden soll. Das Gebäude ist klar strukturiert, betonte Jäcklein. Westlich zum Friedweinberg sind überwiegend untergeordnete Nutzungen wie beispielsweise Elternwarteraum und Lagerflächen untergebracht. Nach Osten sind alle Hauptaufenthaltsräume angeordnet, die Freiflächen der Kinder erhalten eine dichte Begrünung und einen breiten Blühstreifen zu den Weinbergen, so Jäcklein.

Die Freiflächen für Krippe, Kindergarten und Hort sind voneinander getrennt, auf dem großen Bolzplatz können sich die Kinder austoben. Als Dachform sind versetzte Satteldächer vorgesehen. Jede Gruppe erhält somit ihr eigenes Häuschen wodurch die einzelnen Gruppen von außen ablesbar sind. Das Konzept sieht eine klare Gliederung der Bereiche Hort, Kindergarten und Krippe vor und schafft durch den zentral positionierten Gemeinschaftsbereich ein Bindeglied, das alle Nutzungen wiederum miteinander verbindet.

Die Freifläche der Kita ist auf der Ostseite des Grundstücks angeordnet. Ein acht Meter breiter Grünstreifen mit einer dichten Bepflanzung aus Stauden und Sträuchern an der östlichen Grundstückgrenze trennt den Freibereich der Kinder von den landwirtschaftlich genutzten Weinbergen.

Massive Bauweise mit Holzverkleidung

Südlich, oberhalb der Parkplätze ist ein weiterer, dichter, vier Meter breiter Grünstreifen vorgesehen. Dadurch vergrößert sich der südliche Abstand der Freiflächen zu den Weinbergen auf insgesamt 15 Meter. Das Erdgeschoss kann als Massiv- oder als Holzbau erstellt werden, wobei bei der Ausführung mit Vollholzbauelementen höhere Kosten anfallen als bei einem Massivbau. Der Gemeinderat entschied sich für die massive Bauweise mit Holzverkleidung.

In den nächsten Schritten sind die Fachplaner an der Planung zu beteiligen und die Wünsche des Bauherrn und Nutzers in die weitere Planung einzuarbeiten. Bis Ende Oktober 2020 soll der Bauantrag und der Förderantrag vorbereitet werden. Wenn Baugenehmigung und Förderzusagen vorliegen, soll im Frühjahr 2021 mit dem voraussichtlich 4,9 Millionen Euro teuren Bauprojekt begonnen werden, so Jäcklein abschließend.