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Neues Gips-Bergwerk in Unterfranken: Überarbeitete Pläne verfügbar


Autor: Agentur dpa

Bayreuth, Donnerstag, 25. Sept. 2025

In Unterfranken wird die geplante Errichtung eines neuen Gips-Bergwerks intensiv diskutiert. Die überarbeiteten Pläne liegen nun erneut zur Einsicht bereit.
In Hüttenheim baut Knauf seit 1957 Anhydrit ab. Dies geschieht mit dem sogenannten Örten-Festen-Verfahren. Dabei wird nur die Hälfte des Gipses abgebaut, das restliche Material bleibt als Stütze (Pfeiler) stehen. Nach dem gleichen Prinzip soll laut Firmenanagben der Gipsabbau bei Altertheim erfolgen.


Vom 6. Oktober an werden sämtliche Dokumente zum geplanten neuen Gips-Bergwerk der Firma Knauf in Unterfranken erneut für einen Monat ausgelegt. Diese seien unter anderem auf der Internetseite der Regierung von Oberfranken einsehbar, teilte die Behörde in Bayreuth mit.

Die bisherigen Unterlagen seien von dem Unternehmen aus Iphofen im Landkreis Kitzingen überarbeitet worden, etwa bezüglich der Belastung durch Lkw-Verkehr sowie der Auswirkungen möglicher Sprengungen in dem Bergwerk. Dieses soll in der sogenannten Altertheimer Mulde südwestlich von Würzburg entstehen. Gegen das Vorhaben gibt es bereits mehr als 3.000 Einwendungen, vor allem hinsichtlich des Grund- und Trinkwasserschutzes.

Gips-Bergwerk: Umfassende Untersuchungen zu Grundwasser und Verkehr

Bereits im Dezember 2017 hatte die Firma einen Antrag zur Errichtung des Bergwerks eingereicht. Seither gab es umfassende Untersuchungen etwa zum Thema Grundwassersicherheit, Naturschutz, Staub und Verkehr. Im November 2024 legte Knauf der Behörde den neu formulierten Antrag zur Zulassung vor.

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Erstmalig lagen die Dokumente zu Jahresbeginn öffentlich aus, um die betroffenen Gemeinden und die Bürger ausführlich über die Pläne zu informieren und die Möglichkeit für Stellungnahmen und Einwendungen zu geben. Auch Behörden und Verbände konnten sich äußern.

Wann das bei der Regierung von Oberfranken angesiedelte Bergamt Nordbayern über den Antrag Knaufs entscheiden wird, ist nicht absehbar. Bis zum 20. November könnten nun neuerliche Einwendungen und Stellungnahmen eingereicht werden - die bisher eingereichten Dokumente behalten laut Behörde ihre Gültigkeit.

Naturschützer haben Bedenken: Bergwerk in Trinkwasser-Gebiet

Das Unternehmen plant, etwa 2027 mit dem Abbau zu beginnen. Das Bergwerk soll sich über rund 7,1 Quadratkilometer erstrecken. Knauf rechnet mit einem Gipsvorkommen von etwa 100 Millionen Tonnen, etwa 48 Millionen Tonnen seien abbaufähig.

Das Gelände liegt in einem Gebiet, aus dem unter anderem Würzburg sein Trinkwasser bezieht. Knauf beteuert, der Abbau werde die Versorgung nicht gefährden. Naturschützer und andere haben Bedenken.

Knauf zufolge hat ein unabhängiges Gutachten ergeben, dass durch den Abbau keine nachteiligen Auswirkungen auf die Trinkwassergewinnung sowohl in Menge als auch in Qualität zu erwarten sind. Eine mindestens neun Meter dicke, Wasser abdichtende Tonschicht trenne das Bergwerk von den Wasser führenden Schichten. Grundwasser-Messstellen sollen den Abbau überwachen.

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