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Netzwerker der Kirche


Autor: Sabine Paulus

Bimbach, Samstag, 23. Juli 2011

Die Dekanate Castell und Kitzingen haben vor Kurzem neue Jugendpfarrer bekommen. Beide finden, dass für ihre Arbeit Kontakte knüpfen wichtig ist.
Uli Vogel steht vor dem Diakonie-Gebäude in Kitzingen, in dem auch das Freizeitenwerk untergebracht ist. Hier hat er seine neue Arbeitsstelle, wenn er als Dekanatsjugendpfarrer tätig ist.  Fotos: Sabine Paulus


An guten Kontakten liegt Pfarrer Daniel Graf viel. Zusammenarbeit und Kontakte sind dem 35-jährigen Vater von zwei Kindern wichtig. "Wir sind ein kleines Dekanat und haben nur begrenzte Möglichkeiten. Umso wichtiger ist die ökumenische Zusammenarbeit", sagt Daniel Graf, der mit seiner Familie in Bimbach wohnt. Besonders freut ihn eine schon funktionierende Zusammenarbeit über die Straße: Zum Erich-Kästner-Kinderdorf pflegen der Pfarrer und seine Familie gute Beziehungen. Hauptziel seiner Arbeit ist, Jugendliche zu einer persönlichen Glaubensbeziehung zu Jesus Christus zu ermutigen. Das kann auf verschiedene Weise geschehen: mit Gebetsstationen, mit der persönlichen Beschäftigung mit Fragen, eigener Mitarbeit der Konfirmanden, Gestaltung von Gottesdiensten durch die Konfirmanden, mit Filmen, Spielen oder Interviews. "Es ist eine große Herausforderung, Jugendliche für die Gemeindearbeit zu gewinnen. Sie sind ja auch mehr und mehr durch die Schule beansprucht", sagt er.

Daniel Grafs Arbeitsstelle ist aufgeteilt. Er hat eine halbe Stelle als Pfarrer der Gemeinden Bimbach und Brünnau und eine Viertelstelle als Jugendpfarrer. In nächster Zeit will er die kirchlichen Angebote für Kinder und Jugendliche ausbauen.

Pfarrer Graf will sich mit seinem Kollegen vom Dekanat Kitzingen vernetzen: mit Uli Vogel. Dieser ist ebenfalls noch recht neu in seinem Amt und holt sich öfter Rat beim Dekanatsjugendreferenten Klaus Raab, wie das so in Kitzingen läuft.

Mit der evangelischen Jugendarbeit hat sich Uli Vogel während seiner sechs Jahre währenden Tätigkeit als Dekanatsjugendpfarrer der Region Würzburg-Süd vertraut gemacht. Vogels Aufgabe ist die seelsorgerliche und theologische Begleitung von Mitarbeitern des Jugendwerks. Auf Freizeiten hält er Gottesdienste ab.

Der Pfarrer ist ordentliches Mitglied der Dekanatsjugendkammer und damit Sprachrohr für die Jugendlichen im Dekanat. "Ich möchte deren Anliegen und Themen im Kreis der Kollegen und im Dekanat vertreten", erklärt Uli Vogel.

Wichtig ist ihm auch, dass die kirchliche und kommunale Jugendarbeit verknüpft werden. "Wir kochen nicht nur unser Süppchen", sagt Uli Vogel, "sondern wollen zusammenarbeiten und Synergien fördern." "Was wir tun, ist eine Art Lobbyarbeit für die Jugendlichen", ergänzt Diakon Klaus Raab.

Beide wissen, dass Jugendarbeit anstrengend ist. Angebote der Kirche konkurrieren mit anderem Freizeitvertreib. Jugendliche suchen sich nach Lust und Laune eine Veranstaltung aus. Vogel bedient sich einer Metapher: "Das heißt, wir dürfen nicht locker lassen und müssen immer wieder nachlegen und das Feuer schüren." Raab hat in 15 Jahren als Kitzinger Dekanatsjugendreferent seine eigene Philosophie entwickelt. Er weiß, dass Jugendliche am besten zu begeistern sind, wenn man ihnen Aufgaben überträgt. Mit einem griffigen Satz hört sich das so an: "Wer Anteil hat, ist auch motiviert, Verantwortung zu übernehmen." "Diesem Satz stimme ich voll und ganz zu", sagt Pfarrer Vogel.