Neonazis planen Aktion in Würzburg
Autor: Tobias Köpplinger
Würzburg, Donnerstag, 18. April 2013
Rechtsextremisten haben für Samstag einen Infostand in der Stadt Würzburg angemeldet. Noch hat die Verwaltung die Veranstaltung nicht genehmigt.
Der Antrag der Neonazis ging bereits am Mittwoch bei der Stadt Würzburg ein. Eine Kundgebung, am Samstag, 20. April, zwischen 12 und 17 Uhr, am Barbarossaplatz in Würzburg. Das bestätigte ein Sprecher der Stadt Würzburg am Donnerstag: "Es ist ein Infostand angekündigt", hieß es am Vormittag. Jetzt laufen Gespräche. Kooperationsgespräche, wie sie vor jeder Demonstration zwischen Veranstalter und Ordnungsbehörde stattfinden.
Noch hat die Stadt nichts genehmigt. Im Antrag stehen drei bis fünf Personen, "das spricht dafür, dass nicht von einer Demonstration die Rede ist", sagte der Sprecher. Verschiedene Würzburger Bündnisse rufen zu spontanen Gegendemonstrationen auf. In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Piratenpartei, der Linken, JuSos, der Grünen Jugendund anderen heißt es: "Gerade in Anbetracht des gewählten Datums, dem Tag der Geburt Hitlers und der damit verbundenen Glorifizierung des Naziregimes, ist ein entschiedener Widerstand wichtiger denn je. Wir rufen alle verantwortungsbewussten Menschen Würzburgs und von auswärts dazu auf, zusammen mit uns den Faschisten entgegenzutreten."
Für den 1. Mai hat das rechtsextreme "Nationale und Soziale Bündnis 1. Mai" einen Aufmarsch in Würzburg geplant. Das Bündnis gehört zum Freien Netz Süd, der Dachorganisation rechter Kameradschaften in Bayern. Am späten Donnerstagnachmittag hat die Stadt Würzburg diese Veranstaltung allerdings verboten. Sie sieht die öffenltiche Sicherheit und Ordnung gefährdet.
Bereits am Ostersamstag waren etwa 85 Neonazis mit der Bahn über Nürnberg und Kitzingen nach Würzburg gereist. Die Rechtsextremisten marschierten durch Kitzingen und Würzburg und warben für ihren Aufmarsch am 1. Mai. In beiden unterfränkischen Städten stellten sich ihnen über Tausend Menschen entgegen.