Mit sechs Fachvorträgen endeten die Aktionswochen 60+
Autor: Gerhard Bauer
Kitzingen, Dienstag, 22. Oktober 2019
Nach vier Wochen und rund 150 Veranstaltungen gingen die Aktionswochen 60+ mit der Abschlussveranstaltung im Sitzungssaal des Landratsamtes in Kitzingen zu Ende. Landrätin Tamara Bischof zog bei der Abschlußveranstaltung eine positive Bilanz. Derzeit leben 938 Senioren mit mehr als 90 Jahren im Landkreis, hielt sie fest. Beim 50. Seniorennachmittag 2020 seien möglicherweise sogar 100-jährige Gäste zu erwarten.
Nach vier Wochen und rund 150 Veranstaltungen gingen die Aktionswochen 60+ mit der Abschlussveranstaltung im Sitzungssaal des Landratsamtes in Kitzingen zu Ende. Landrätin Tamara Bischof zog bei der Abschlußveranstaltung eine positive Bilanz. Derzeit leben 938 Senioren mit mehr als 90 Jahren im Landkreis, hielt sie fest. Beim 50. Seniorennachmittag 2020 seien möglicherweise sogar 100-jährige Gäste zu erwarten.
Das Schwerpunktthema der Aktionswochen "Vorsorge im Alter – perfekt organisiert" habe ein Thema aufgegriffen, das auf großes Interesse stieß. Zu "Enkeltrick und Seniorenabzocke" äußerte sich Markus Bursch von der Beratungsstelle der Kriminalpolizei in Würzburg. Möglichst unauffällig möchten Diebe mit einem Trick an Geld kommen, erklärte Bursch. Deshalb suchen siej körperliche Nähe. Wichtig sei es deshalb, Taschen- und Jackenverschlüsse geschlossen zu halten und Geld und Geldkarten körpernah zu tragen. Was Besucher an der Haustüre angeht, so mahnte er zu Vorsicht. Hilfsbereitschaft und Mitleid Spendensammlern und Handwerkern gegenüber, sollte nicht dazu führen, Fremde in seine Wohnung zu lassen.
Vorbereitung auf Leben als Rentner
Schuldner- und Insolvenzberaterin Elisabeth Schmitt vom Landratsamt mahnte, dass viele Neurentner nicht ausreichend auf veränderte Lebensverhältnisse wie Rentenbeginn, Wegfall des Einkommens oder Verlust des Partners vorbereitet seien. Daher könne jeder Zehnte seinen Zahlungsverpflichtungen im Alter nicht mehr nachkommen, da Renten und Arbeitslosengeld deutlich niedriger als das bisherige Einkommen ausfalle. Schmitt riet dazu, Versorgungslücken rechtzeitig zu erkennen und außerdem ein Haushaltsbuch zu führen. Vor Rentenbeginn sollten zudem Kredite abbezahlt sein.
Über Hausnotruf, Notfalldose und ambulanten Hilfsdienste sprach Margarita Mäder-Schmidt vom BRK. Für allein stehende Senioren komme der Hausnotruf mit Handsender in Betracht, über den in Verbindung mit einem einbruchsicheren Schlüsseltresor auch ein Wohnungszugang ermöglicht werde. Eine Rettungsdose informiere Helfer im Notfall mit den wichtigsten Daten.
Versicherungsmakler Oliver Rauber empfahl den Senioren vorhandene Versicherungen nach wichtig und weniger wichtig zu unterscheiden. Beim Abschluss von Pflege- und Krankenversicherungen solle man Angebote genau vergleichen, da sie auch hohe Folgebeiträge auslösen könnten. Bei Gebäudeversicherungen solle zudem auf ausreichende Schadensdeckung geachtet werden.
Senioren sind sichere Autofahrer
Obwohl Verkehrsteilnehmer immer älter werden, verursachen sie nicht mehr Unfälle als andere, bescheinigte Alfons Saugel von der Verkehrswacht. Das angebotene Fahrtraining für Senioren im eigenen Fahrzeug habe gezeigt, dass alle Probanten sicher auf vier Rädern unterwegs waren und ihr Fahrzeug beherrschten.
Im Landkreis lebten 1970 rund 200 Personen im Alter von 90 Jahren. Pflegewirtin Ute Döblinger vom Landratsamt beschrieb das Pflegesystem als sehr komplex. Das Landratsamt plane daher die Einrichtung eines koordinierenden Pflegestützpunktes für den Landkreis, um über Pflegethemen aus einer Hand beraten zu können. Es gebe zu viele wesentliche Themenbereiche zwischen ambulanten Diensten und Leistungserbringern, die vor allem bei plötzlich auftretendem Pflegebedarf kaum überschaubar seien.