Es war wohl derselbe Täter, der kurz vorher ebenfalls eine Backwaren-Filiale in Würzburg aufgesucht hatte - und möglicherweise auch derselbe, der am 20. Dezember in Würzburg und Kitzingen zwei anderen Bäckerei-Filialen einen unliebsamen Besuch abstattete.

Gegen 13.30 Uhr bedrohte der Täter am Dienstag in der Würzburger Erthalstraße eine Angestellte mit einer Pistole und forderte Bargeld. Mit wenigen Hundert Euro Beute türmte er zu Fuß. Die Würzburger Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein, an der auch ein Polizeihubschrauber und Kräfte der Bereitschaftspolizei beteiligt waren.

Der Hubschrauber kreiste wenig später auch über Kitzingen, während sich in der Siedlung zirka fünf Dutzend Polizisten aus Kitzingen und Würzburg sowie eine Hundestaffel in Stellung brachten. Denn noch während der laufenden Fahndungsmaßnahmen in Würzburg war ein Notruf aus Kitzingen eingegangen. Dort hatte gegen 15.15 Uhr ein Bewaffneter die Bäckerei in der Königsberger Straße betreten, die Angestellte mit einer Pistole bedroht, sie mit Pfefferspray besprüht und sich ebenfalls mehrere Hundert Euro aushändigen lassen. Die Frau hatte sich nach draußen flüchten können. Der Räuber verschwand daraufhin zu Fuß in unbekannte Richtung.

Beute in einer roten Tüte
Der Tatverdächtige soll 30 bis 35 Jahre alt sein, 180 bis 185 Zentimeter groß und schlank. Er war komplett schwarz gekleidet, hatte einen Schal über sein Gesicht gezogen und eine Mütze auf dem Kopf. Er trug eine rote Plastiktüte bei sich, in der er offensichtlich die Beute verstaute.

Möglicherweise steht auch ein dunkler Pkw im Zusammenhang mit den beiden Raubüberfällen. Das amtliche Kennzeichen KT-TL50 des Wagens ist als gestohlen gemeldet; Zeugen hatten einen Pkw mit diesen Kennzeichen gesehen, als er kurz nach 15.15 Uhr die Kitzinger Langemarckstraße in Richtung Bundesstraße 8 davonraste. Die Kriminalpolizei ermittelt. Sie hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung; am Dienstag wurden - nach der akribischen Durchsuchung der anliegenden Immobilien - bereits viele Anlieger befragt.