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Michelfelder feiern feuchtfröhlich Kirchweih


Autor: Thomas Meyer

Michelfeld, Montag, 12. November 2012

Die Michelfelder lassen sich den Spaß nicht verderben, ziehen trotz Regens durch die Straßen und lassen sich von Ulla Götz und Andrea Schardt in der Kirchweihpredigt den Spiegel vorhalten.
Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr und Michael Kraft ist in den letzten beidenJahren einiges passiert.  Fotos: Thomas Meyer


Auch wenn das Mikro streikte und der Himmel weinte: Ulla Götz und Andrea Schardt ließen sich nicht beirren. Mit Krönchen im Haar und Hofstaat zur Seite fuhren sie durch die Michelfelder Straßen und ließen vor der Alten Schule die vergangenen zwei Jahre Revue passieren.

Das ganze Wochenende stand im Marktstefter Ortsteil ganz im Zeichen der Kirchweih. Die Michelfelder ließen sich auch vom Dauerregen am Sonntagnachmittag nicht abschrecken und säumten sehr zahlreich die Dorfstraße und den Platz vor der Alten Schule um den Kirchweihumzug der Vereine zu erleben - und natürlich der Kirchweihpredigt von Ulla Götz und Andrea Schardt zu lauschen, die wieder allerlei Missgeschicke der Michelfelder anprangerten.

Umzug und Predigt finden nur alle zwei Jahre statt, die beiden Predigerinnen machten ihre Sache bereits zum zweiten Mal, sie lösten den langjährigen Prediger Walter Gust ab, der auch kein Blatt vor den Mund nahm.


"Bude" hat die Federführung

Den Kirchweihumzug schultern traditionell die örtlichen Vereine wie beispielsweise die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Michelfeld, Gesang- und Sportverein, Offener Jugendtreff, VdK sowie Obst- und Gartenbauverein. Diesmal übernahm die Jugendgruppe "Bude" die Federführung.

Die Kirchweih, ein Fass Bier, grub traditionell die FFW unter Michael Kraft am Sonntagnachmittag kurz vor der Zugaufstellung am Sportplatz aus; Kraft sprach von rund 150 Beteiligten am Zug. Die bunten Motivwagen setzten sich pünktlich um 14 Uhr am Sportplatz in Richtung Dorfmitte in Bewegung. Die Motivwagen zeigten wieder einen Querschnitt durch das örtliche Vereinsleben, für die Begleitmusik sorgte die Musikkapelle Tiefenstockheim unter der Leitung von Thomas Kistner. Der Gaudiwurm fand sein Ziel am Platz vor der Alten Schule, wo die beiden Predigerinnen ihres Amtes walteten.


Spitze Zunge der Predigerinnen

Mit spitzer Zunge nahmen Ulla Götz und Andrea Schardt das allgemeine Dorfgeschehen, aber auch die Missgeschicke einzelner Mitbürger auf die Schippe. Egal, ob es um die Sanierung der Straßen, Plätze und Kanäle im Ort oder um einzelne Personen ging, jeder bekam sein Fett weg. Zur Straßensanierung meinten sie: "Unner Straßen sind fertig scho seit Mai, ob du kannst oder net, am Ende musst du löhnen." Für einen notorischen Zu-spät-Kommer des Gesangvereins hatten sie ebenso nur Spott übrig wie für einen jungen Mann, der bei der letzten Kirchweih drei Mal in die Bar kippte und diese mehrfach zerstörte.

Mit Hohn nahmen sie zur Kenntnis, dass einem Fan des Fußballclubs Greuther-Fürth die Fahne am Haus geklaut und gegen die FC-Bayern-Fahne ausgewechselt wurde. Da war auch noch zu hören von einer Dame, die ihr geparktes Auto in Kitzingen nicht mehr fand und deshalb den Wagen kurzerhand bei der Polizei gestohlen meldete oder von einem Zeitgenossen, der das gechlorte Wasser seines Schwimmbades zum Gartengießen nutze wollte und so die Pflanzen abtötete. Alles in allem kleine Missgeschicke, über die alle doch im Nachhinein herzlich gemeinsam lachten konnten, dem Regen trotzten und der Michelfelder Kerm 2012 einen gelungenen Höhepunkt bescherten.