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Marktbreiter Duo bringt Volksmusik nach China


Autor: Carmen Schmitt

Marktbreit, Donnerstag, 21. März 2013

Volksmusik ist die große Leidenschaft von Nina Mend und Johannes Stigler. Die beiden hören sie nicht nur, sondern machen sie auch selbst: Ob beim Volksfest, Weinfest oder der Kirchweih, das junge Duo aus Marktbreit sorgt mit seiner Musik für Stimmung beim Publikum. Und die beiden haben es schon weit gebracht: Sogar bis nach China!
Im chinesischen Tianjin ist das Duo jeden Abend aufgetreten. Foto: priavt


Nina Mend und Johannes Stigler standen noch vor ein paar Wochen auf einer ganz anderen Bühne. Weit entfernt von der fränkischen Heimat, traten sie in der chinesischen Stadt Tianjin auf. Und das nicht nur ein Mal, sondern gleich zweieinhalb Monate lang. Gebucht wurden sie von einer international bekannten Brauerei, die auch einige Hofbräuhäuser in China führt. Jeden Abend unterhielten sie dort bis zu 350 Gäste mit deutschen Schlagern, Volksmusik und Stimmungshits. "Am besten kamen Stücke wie "Annelise" oder "Rosamunde" bei den Chinesen an", verrät Nina. Auch wenn die Meisten die Liedtexte wahrscheinlich nicht verstanden, wurde kräftig mitgeklatscht.

Auch Deutsche hatten sich unter das Publikum gemischt. Mit ihnen konnten sich die beiden Musikanten dann wieder unkompliziert verständigen. Mit der Sprache gab es nämlich so einige Schwierigkeiten.

"Mit Englisch sind wir oft nicht sehr weit gekommen bei den Einheimischen", meint Nina Mend. Oft half dann die Zeichensprache. "Chinesische Wörter richtig auszusprechen war auch nicht ganz leicht", erzählt die 18-Jährige. Trotzdem studierten sie ein paar Stücke in der fremden Sprache ein, damit sie den Gästen auch traditionelle einheimische Volkslieder bieten konnten.

Die Reise nach China war für die beiden Musiker ein "großes Abenteuer". "Es war interessant diese Mentalität zu erleben", sagt Johannes. "Vieles ist eben ganz anders als bei uns." Wie der Verkehr oder das Essen. Mit der chinesischen Küche konnten sie sich nicht anfreunden. "Da vergeht einem eher der Appetit", sagt der 27-jährige Musiker. Trotzdem war der Trip in die zwölf-Millionen-Stadt ein echtes Highlight für das Paar.

Konkurrenz ist groß

Wenn es nach ihnen ginge, wäre die China-Tour nur der Anfang. "Wir können uns gut vorstellen, langfristig und hauptberuflich ins Musikgeschäft einzusteigen", sagt Johannes. Die Konkurrenz sei aber groß, denn es gäbe viele, die diesen Weg gehen wollen. Jeden Tag holen die beiden ihre Instrumente heraus und proben. Weil das neben dem normalen Job passiert, können die Tage manchmal schon lang werden. Aber ohne Musik können die beiden nun einmal nicht.

Dass die Musikrichtung nicht jeder mag, sehen sie entspannt. "Die Geschmäcker sind eben verschieden", sagt Johannes. "Von manchen wird man auch belächelt, aber da muss man drüber stehen." "Die Musik gehört einfach zu uns."

Mit sieben Jahren haben sie mit der Blasmusik angefangen. Nina spielt seitdem Klarinette, später kam noch das Saxophon dazu. Johannes hat mit der Trompete begonnen und spielt mittlerweile außerdem noch Akkordeon. Kennengelernt haben sie sich bei einem Auftritt der Gülchsheimer Musikanten, wo sie einen gemeinsamen Gesangsauftritt hatten. Nachdem sie gemerkt hatten, dass sie gut harmonieren, sind sie jetzt schon seit drei Jahren als Duo unterwegs.

Ihr nächster Auftritt ist am Samstag, 23. März. Der volkstümliche Konzertabend findet in Equarhofen bei Uffenheim statt und beginnt um 20 Uhr. "Eine musikalische Zeitreise mit Nina & Johannes" ist Thema des Konzerts.