Mainlände-Konzept: Volkach wirklich zur "Stadt am Fluss" machen
Autor: Barbara Herrmann
Volkach, Dienstag, 29. Januar 2019
Volkach liegt zwar an der berühmten Mainschleife. Doch das Flussufer ist bislang eher Sorgenkind als Anziehungspunkt. Das neue Mainvorland-Konzept will das ändern.
Ein Hotel in ihrem Mainvorland wollten die Volkacher nicht, das haben sie im Juli 2018 per Bürgerentscheid klar abgelehnt . Doch Stadtrat und Bürger sind sich einig, dass die Mainlände schöner werden und mehr Aufenthaltsqualität bieten soll. Gerade für Einheimische. Das wurde in den Diskussionen um das geplante Stelzenhotel immer wieder angesprochen. Volkachs Bürgermeister Peter Kornell (Freie Wähler) brachte es zu Beginn der Stadtratssitzung am Montagabend auf den Punkt: "Noch hat das Mainvorland den Charakter einer Baustelle. Das muss sich ändern."
Ein erstes Rahmenkonzept dafür haben die Büros Arc.Grün (Kitzingen) und Dag Schröder (Schweinfurt) erarbeitet, das sie nun dem Stadtrat vorstellten. Vorneweg betonte Kornell, dass dieser Plan mit der Regierung von Unterfranken abgestimmt sei, da er 50 Prozent Förderung erwarte. Denn das Mainvorland sei Teil des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) und seine Entwicklung diene Volkachs Aufwertung insgesamt.
Barrierefreier Weg ins Herz der Stadt
Demzufolge lautete auch der Ansatz Dag Schröders, Volkach als "Stadt am Fluss" großräumig zu betrachten. Eine für ihn zentrale Frage war: "Wie schaffen wir es, dass wir das Mainvorland nicht mit Verkehr belasten?" Seine Lösung: Eine klare Trennung schaffen zwischen dem Aufenthaltsbereich für Fußgänger und Radfahrer (nördlich der Brücke nach Astheim) und dem Verkehrsbereich für Autos (südlich der Brücke) und Busse (am nördlichen Ende des Mainvorlands). Ganz wichtig sei ihm zudem "ein barrierefreier Weg ins Herz der Stadt".
Einen Weg dorthin gibt es zwar schon, doch der führt bislang noch durch eine dunkle Unterführung. Zudem ist er am Ende, kurz vor dem eigentlichen Stadtbereich, nicht barrierefrei. Der Aufgang dort ist zu steil. Die Lösung könnte laut der Planer eine Brückenkonstruktion aus Edelstahl sein mit einer Steigung von höchstens sechs Prozent.
Ralph Schäffner von Arc.Grün ging dann näher auf die einzelnen Bauabschnitte ein, die – so eine grobe Schätzung – in den kommenden vier bis fünf Jahren nach und nach angegangen werden sollen. Aktuell wird darum das Mainvorland erneut auf Altlasten untersucht, indem Bodenproben aus Baggerlöchern entnommen werden.
Einer der Bauabschnitte wird die Verlagerung der Busparkplätze aus der Innenstadt sein. Diese könnten entlang der Liegewiese des Freibads neu entstehen. Dort können die Busse entweder wenden oder direkt weiterfahren zum Mainufer und dessen Anlegestellen für die Ausflugs- und Hotelschiffe.