Männergesangsvereine im Aufwind?
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Michelfeld, Montag, 30. April 2018
Beim Liederabend in Michelfeld sind erstaunlich viele junge Gesichter zu sehen.
Dreht der Trend bei den Männergesangsvereinen? Zumindest bei einigen scheint dies möglich, wie der Liederabend der Männergesangvereins 1925 Michelfeld am Samstagabend in der Alten Schule im Marktstefter Stadtteil zeigte. Denn nicht nur bei den Michelfeldern, auch beim Enheimer Frohsinn gab es erstaunlich viele junge Gesichter zu sehen.
Männergesangvereine gelten seit Jahren als aussterbende Gattung. Immer weniger junge Sänger rückten nach, die „alten“ Stimmen dominierten. Manche Vereine fusionierten mit den Nachbarn, andere öffneten sich zu gemischten Chören, ein Teil löste sich gar auf.
Neues ausprobiert
Die Michelfelder, so Vorsitzender und Leiter Richard Haack, probierten Neues. Bei einer Kirchweih versuchte der Verein es mit einer Werbeaktion – und hatte Erfolg. Einige „Jungs“ der Bude, des Michelfelder Jugendraums, wollten es einmal im Verein ausprobieren. Und dann hieß es: „Entweder alle oder keiner“ – und schon hatte der Chor zehn neue und vor allem junge Sänger. Nicht alle sind geblieben, aber es kommen immer wieder neue dazu. Und so kann der Verein sich heute auf 27 Sänger stützen, „mehr junge als alte“, sagt Haack.
Ganz anderes Volumen
Und das hört man. Denn ein Chor mit vielen, unterschiedlich alten Stimmen hat halt doch ein ganz anderes Volumen. Was in Michelfeld möglich war, das zeigte sich, so Haack, auch in Enheim, dessen Frohsinn den Abend ebenso mit prägte, wie die Chorgemeinschaft Sickershausen/Mainbernheim. Anstelle eines vierten Vereins hatten die Michelfelder eine Solistin geladen: Christine Vogel zeigte auf dem Akkordeon ihr Können und lud mit bekannten Melodien, etwa „Marmor, Stein und Eisen bricht“, den Saal zum mitsingen ein.
Ehrungen
Das gefiel auch der neuen Sängergruppenvorsitzenden Elke Kuhn, die sich in Michelfeld den Chören vorstellte und natürlich zusammen mit Richard Haack die Ehrungen des Abends übernahm. Für 50 Jahre als aktiver Sänger wurde Kurt Moser ausgezeichnet, für 25 Jahre Konrad Unser und Friedrich Holler, für zehn Jahre Thomas Raupp.