Druckartikel: "Männer wie Sie sind ein Glücksfall für unsere Gesellschaft"

"Männer wie Sie sind ein Glücksfall für unsere Gesellschaft"


Autor: Gerhard Bauer

Tiefenstockheim, Montag, 07. Mai 2012

Stolze 60 Jahre ist es her, dass Albin Ruhl zur Tiefenstockheimer Feuerwehr fand. Mit nunmehr 79 Jahren wurde er bei der Floriansfeier am Samstag für seine Treue zum Feuerwehrverein ausgezeichnet.


Die Liebe zur Feuerwehr hat sich Albin Ruhl bis heute erhalten. Er ist bei jeder Veranstaltung dabei, und wenn es nur der Stammtisch ist. Regelmäßig lässt er sich auch beim Gesangverein, der Blasmusik und bei den Jagdpächtern sehen. Aus seiner aktiven Dienstzeit, die 1993 zu Ende ging, ist dem Jubilar vor allem die Kameradschaft in bester Erinnerung geblieben. "Da ich auswärts gearbeitet habe, bin ich nie zu einem größeren Einsatz gekommen", erzählt Ruhl, Jahrgang 1933. Selbst von einem Großbrand in Tiefenstockheim erfuhr er erst später.
Seine Ausbildung begann Ruhl noch an einer Handhebelpumpe und einer auf Speicherrädern mitgeführten Leiter. Zum Einsatz wurde ein Traktor vorgespannt. Ansonsten gab es nur einige wenige Werkzeuge. Wann eine Motorpumpe angeschafft wurde, kann er nicht mehr sagen, dann jedenfalls war die mühselige Wasserpumperei zu Ende. Es war die Zeit, als es im Dorf noch keine Sirene gab und der Hornist durch die Straßen radelte und Alarm blies.

"Es ist eine gute Tradition, sich am Brunnen zu treffen und gemeinsam mit den Bläsern in die Kirche einzuziehen", fand Landrat Paul Streng und dankte Pfarrer Wilson für einen angemessenen Gottesdienst in würdigem Rahmen. Dass von den 260 Einwohnern des Dorfes 32 zur aktiven Feuerwehr gehören, habe er mit Staunen vernommen.

Unter den vielen jungen Gesichtern seien auch Frauen zu finden - für Streng ist das eine Selbstverständlichkeit "dank ihrer Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig tun und organisieren zu können".

Streng war es eine besondere Freude, mit Berthold Heilmann und Franz Schubert gleich zwei Floriansjünger für 40 Jahre aktiven Dienst mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold auszeichnen zu dürfen. "Männer wie Sie sind ein Glücksfall für unsere Gesellschaft", stellte Streng fest. Die Jubilare seien, von der Öffentlichkeit kaum bemerkt, 40 Jahre lang 24 Stunden täglich rund um die Uhr für die Allgemeinheit einsatzbereit verfügbar gewesen. Gleichzeitig bedauerte der Vertreter von Landrätin Tamara Bischof, dass beide zusammen mit ihrem Kameraden Manfred Danner in den Feuerwehrruhestand traten.

Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Michael Rink und Kommandant Stefan Röllinger zeichneten zudem Albin Ruhl für die seit 60 Jahren bestehende Treue zum Feuerwehrverein aus. "Eine seltene und daher ganz besondere Ehrung", stellte Rink.

Den Dank unterstrich Bürgermeister Heinz Dorsch für die Marktgemeinde Seinsheim, denn wichtig sei es auch in einer kleinen Feuerwehr, im Ernstfall schnell helfen zu können.