Zusammen ist man weniger allein
Autor: Ralf Dieter
Kitzingen, Mittwoch, 13. März 2019
Die Fasten-Redakteure sind froh über jeden, der ihrem inneren Schweinehund einen Tritt gibt.
Eine Woche ist vorbei. Wie immer gilt: Jeder Anfang ist schwer. Aber wir haben uns wacker geschlagen. Jeder auf seine Art.
Kaffee-Faster und Sportler Ralf Dieter:
„Sieben, Acht.“ Ich mag es, wie uns Wolfgang durch die mittwochabendlichen Sportstunden führt. Unaufgeregt, souverän, niemals laut. Einen Befehl braucht unser „Vorturner“ nicht. Er leitet uns durch sein Vorbild an. Seit ein paar Wochen bin ich Mitglied des „Männersports“ in unserem Stadtteil. Einmal die Woche treffen sich Männer im gesetzten Alter, um sich mit Hantel und Thera-Band zu stärken. Zur Belohnung für die Quälerei gibt es eine halbe Stunde Volleyball zum Abschluss. Wolfgang ist sicher ein paar Jahre älter als ich. Erschreckenderweise sieht man ihm das nicht an. Vor allem nicht bei den Übungen. „Sieben, Acht“, zählt er laut beim zehrenden Aufwärmen mit und stemmt die Hanteln in die Höhe, zur Seite oder stößt sie waagrecht nach vorne. Bei „Acht“ ist Schluss mit der einen Übungsreihe, dann kommt die nächste dran. Zehn Minuten dauert dieses Aufwärmen. Danach bin ich meistens fertig für die Dusche. Aber es hilft nichts, noch liegen fünfeinhalb Wochen Verzicht vor mir. Kein Kaffee, keine Süßigkeiten, kein Alkohol. Nach Ostern trink ich dann wieder Bier. Und zähle dabei wie Wolfgang; „Sieben, Acht.“
6-Uhr-Aufsteherin Nina Grötsch:
Es war ein gemeiner Start: Statt um sechs klingelte mein Wecker am Aschermittwoch schon um fünf. Abfahrt Skiurlaub! (Habe ich eigentlich ein Stundenkonto, das sich nun nach Tag 1 schon im Plus befindet?) Zugegeben, um 6 Uhr aufzustehen war nicht gerade das Beste am Urlaub – selbst der Sonnenaufgang hinter den Bergen entlockte mir nur ein Gähnen. Immerhin war Verlass auf meine zweijährige Nichte, deren Schlafbedarf etwa zeitgleich mit meinem gedeckt war und die mir gleich noch ihren Papa als Küchenhelfer opferte. Um 7 Uhr wartete in unserem Appartement ein reich gefüllter Frühstückstisch mit Rührei und Bacon, Müsli und weiteren Schmankerl auf stolze 15 „Langschläfer“. Natürlich hätte ich kurz darauf die Erste auf der Piste sein können, doch konnte ich meine Euphorie für Frühsport zum Glück zügeln. Wer weiß, wie ausgepowert ich sonst gewesen wäre, wo ich auch so schon um 20 Uhr herum eine leichte Bettschwere verspürte. In zwei Wochen fahre ich übrigens mit sieben Freundinnen auf ein Mädelswochenende. Dort ist Frühstück inklusive. Was mir wohl da einfällt? Ich bin auf jeden Fall schon gespannt, wer freiwillig mit mir ins Zimmer geht...
Fleisch- und Cappuccino-Fasterin Daniela Röllinger: