Wer gut vorplant, kann entspannter feiern
Autor: Daniela Röllinger
Kitzingen, Donnerstag, 02. November 2017
Kochen für Gäste und Feste kann für die Gastgeber ganz schön stressig sein. Rechtzeitige Planung und richtige Vorbereitung sind deshalb wichtig. Hauswirtschaftsmeisterin Monika Hegewein gibt Tipps und verrät Tricks und leckere Rezepte.
Die Salatblätter bilden den Boden, darauf kommen Tomaten, Lauch, Schinken. Dann wieder Salat, Eier, Gurken, Zwiebeln, Paprika – Schicht für Schicht wächst die ungewöhnliche Kreation, die beim nächsten Familienfest ganz bestimmt alle Blicke auf sich ziehen wird. Die Salattorte ist der Hingucker beim Kurs „Kochen für Gäste und Feste“ im Amt für Landwirtschaft Kitzingen.
18 Frauen haben sich in der Küche eingefunden, um von Ernährungsfachfrau Monika Hegwein in diesem Lehrgang des Bauernverbandes Tipps und Tricks, aber auch neue Rezepte für das nächste Familienfest zu erfahren. Wie hektisch die Vorbereitung eines Festes mit vielen Gästen sein kann, das haben sie alle schon erfahren.
Mit der richtigen Planung lässt sich vermeiden, dass die Gastgeber schon beim Eintreffen der Gäste total abgerackert sind. Zum Beispiel, indem man nicht alles selber macht. Eine Hochzeit feiert man lieber im Restaurant, bei anderen Festen kann man sich den Braten auch beim Metzger holen. Vor allem aufwändige Menüs sind in der eigenen Küche oft kaum zu bewältigen. Warum also nicht auf die Fachleute zurückgreifen?
"Wer mit Ruhe einkauft, schont die Nerven und den Geldbeutel."
„Wenn festgelegt ist, was es zu essen und zu trinken geben soll, macht man sich einen Einkaufs- und Arbeitsplan“, rät Monika Hegwein. Darin wird festgelegt, was wann erledigt wird: Einkauf, Hausputz, Aufbügeln der Tischdecken, Kontrolle der Gläser, Falten der Servietten... Die Zutaten, Getränke, Servietten, Kerzen, Deko – all das sollte so bald wie möglich besorgt werden. „Wer mit Ruhe einkauft, schont die Nerven und den Geldbeutel“, weiß die Fachfrau. Unmittelbar vor dem Fest wird nur noch geholt, was frisch sein muss.
Raffiniert, lecker und trotzdem gut vorzubereiten sind die Gerichte, die von den Kursteilnehmerinnen zubereitet werden. Die fiktive Szenerie für das Fest: Opa wird 80, die ganze Verwandtschaft rückt an und sogar Bürgermeister und Pfarrer haben ihr Kommen angekündigt. Sie dürfen sich auf Wildragout mit Brezelknödeln und Rotkohl freuen. Unter anderem, denn bei einem großen Fest muss es natürlich mehr geben als nur ein Gericht. Die Auswahl auf dem Buffet ist groß an diesem Tag: Kasslerpfanne steht auf der langen Tafel, Filet im Blätterteig, dazu gebackene Knödel. Es gibt eine warme und eine kalte Vorspeise, als weitere Beilage die Salattorte und zum krönenden Abschluss vier Desserts. Es ist ein volles Programm, das Monika Hegwein da zusammengestellt hat.
Die Zubereitung geht erstaunlich schnell – weil Monika Hegwein die Rezepte entsprechend ausgewählt hat. Jeder ist für ein anderes Gericht verantwortlich, packt konzentriert an. Petra Gerlach und Gisela Ott sind für das Wildragout zuständig. „Das macht man sonst nicht so oft“, sagt Gisela Ott. Sie ist es gewohnt, größere Feste auszurichten. „Wir sind eine große Familie.“