Warum eigentlich nicht?
Autor: Nina Grötsch
Kitzingen, Mittwoch, 05. Januar 2022
Für Otto Ellmauer ist es keine Frage, dass er mit seiner Initiative auch in Corona-Zeiten die Kinderkrebsstation unterstützt
Kitzingen Seit mittlerweile neun Jahren setzt sich der Kitzinger Otto Ellmauer für die Kinderkrebsstation der Uniklinik Würzburg ein. Das bunte Regenbogenbanner, mit dem er auf seine Spendenaktionen hinweist, ist längst im ganzen Landkreis bekannt. Das Jahr 2021 hat ihn – bedingt durch Corona – jedoch erneut ganz schön bei seiner Sammlung ausgebremst. Viele Feste sind ausgefallen, geplante Tombolas konnten nicht stattfinden. Dennoch übergibt Otto Ellmauer in wenigen Tagen eine stattliche Summe an die Elterninitiative.
Otto Ellmauer: Dafür, dass wir erst im September so richtig starten konnten, kann sich das Ergebnis tatsächlich sehen lassen. Ich habe letzte Woche Kassensturz gemacht und bin auf 19.355 Euro gekommen. Das meiste davon kam bei unserem virtuellen Adventskalender zusammen.
Was genau muss man sich darunter vorstellen?Otto Ellmauer: Jeden Tag wurde auf Facebook ein „Türchen“ geöffnet, hinter dem sich die unterschiedlichsten Artikel befanden. Hat einen das Gesehene angesprochen, konnte man dafür ein Gebot abgegeben, indem man einfach einen Geldbetrag in das Kommentarfeld eingegeben hat. Wer abends um 20 Uhr Höchstbietender war, durfte sich freuen. Er hat sein Gebot dann sozusagen als Spendensumme bei meiner Helferin Nina Will abgegeben und bekam im Gegenzug alle Artikel aus dem Türchen.
Otto Ellmauer: Die trage ich im Laufe des Jahres bei den unterschiedlichsten Sponsoren zusammen. Es vergeht eigentlich keine Woche, in der ich nicht am Anfragen oder am Einsammeln bin – bei Restaurants und Firmen im Landkreis, aber inzwischen auch weit darüber hinaus. Da der Adventskalender nicht zum ersten Mal stattgefunden hat, kommen viele Geschäftsleute auch schon direkt auf mich zu. Andere wurden im Internet auf die Aktion aufmerksam und suchten den Kontakt zu mir. Das ist natürlich spitze und so zählten zu den Highlights heuer unter anderem ein Spanferkel für 40 Personen oder eine Woche Familienurlaub in Österreich. Ich hätte den Kalender locker 40 Tage machen können, so viele Preise hatte ich am Ende.
Otto Ellmauer: Nicht nur der. Ich habe auch zusätzliche Garagen und Scheunen, die mir dafür zur Verfügung gestellt werden. Als nächstes brauche ich jetzt aber dringend eine Tombola, um meine Lager mal wieder leer zu bekommen. In der Vergangenheit fand „Ottos Tombola“ zu Gunsten der Station Regenbogen immer beim Kitzinger Frühling statt – schon zwei Jahre jetzt nicht. Normal werde ich dort zwischen 6000 und 7000 Preise los.
Klingt nach einem großen Organisationsaufwand?Otto Ellmauer: Das ist es tatsächlich, weil in dem mittlerweile riesigen Ausmaß auch alles ordentlich angemeldet werden muss. Eine Tombola läuft unter dem Begriff „Glücksspiel“ und es gilt, zahlreiche Regeln einzuhalten. Zum Glück kann ich da auf Unterstützung durch erfahrene Leute zählen. Unser Stand ist inzwischen von anfangs sechs Meter auf 28 Meter angewachsen. Es gibt Feuerschalen, Grills, Uhren, Spielzeug, Fahrräder, Restaurantgutscheine und etliches mehr.
Zuletzt fand die Tombola im Freien statt. Das ist wetterbedingt immer mit ein bisschen Nervenkitzel verbunden…Otto Ellmauer: Allerdings. Und da hätte ich auch direkt einen großen Wunsch: Wir haben in Kitzingen so viel Leerstand. Wenn sich hier ein Ladenbesitzer bereit erklären würde, uns seine Räumlichkeiten für den guten Zweck zur Verfügung zu stellen, wäre das super. Dann könnten wir zum einen schon einen Tag vorher in Ruhe aufbauen und wären zum anderen vor jedem Wetter gefeit.