Von schweren Schäden verschont
Autor: Daniela Röllinger
Kitzingen, Mittwoch, 03. Januar 2018
Abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume: Das Sturmtief Burglind wütet auch in Franken. Der Landkreis Kitzingen kommt glimpflich davon. Die Pegel des Mains und der Bäche aber steigen.
Was für ein unpassender Name. Burg steht für Zufluchtsstätte und Schutz, lind für milde, freundlich, sanft und weich. All das war das Sturmtief Burglind nicht, das gestern über das Land fegte, Dächer abdeckte, Bäume umriss und Überschwemmungen mit sich brachte. Der Landkreis Kitzingen kam mit einem blauen Auge davon.
Die Wischblätter im Auto kamen selbst auf höchster Stufe nicht gegen die Wassermassen an, die am Mittwoch viele auf der Fahrt zur Arbeit begleiteten: Zwischen 8 und 9 Uhr schlug das erste Sturmtief des Jahres 2018 auch im Landkreis Kitzingen zu. Heftige Windböen fegten über die Landschaft. Größere Schäden waren allerdings nicht zu beklagen.
Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor mehrfach gewarnt, zunächst vor schweren Sturmböen, dann vor schwerem Gewitter und sogar vor Orkanböen. Die Bürger wurden aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen, sich von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen entfernt zu halten und wenn möglich den Aufenthalt im Freien zu vermeiden. Am Spätnachmittag wurde erneut vor schweren Gewittern gewarnt.
Ab 7.45 Uhr gingen bei der Einsatzzentrale der Unterfränkischen Polizei nahezu im Minutentakt Meldungen über umgestürzte Bäume und Verkehrsbehinderungen ein, meldete Pressesprecher Michael Zimmer. Bei den knapp 50 Einsätzen ging es vor allem um umgestürzte Bäume und herabgefallene Dachziegel im Raum Aschaffenburg und im Landkreis Main-Spessart. Auf Höhe der Anschlussstelle Bessenbach/Waldaschaff stürzte ein entwurzelter Baum auf die A3. Ein Lkw-Fahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte mit seinem mit 15 Tonnen Metallrohren beladenen Sattelzug gegen das Geäst. Der Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt. Der Lastzug musste abgeschleppt werden. Die Feuerwehr kümmerte sich unter anderem um das Entfernen des Baumes von der Fahrbahn.
Im Landkreis Bamberg sorgte eine Windhose für schwere Schäden. Dächer wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt, eine Scheune in einem Pommersfeldener Ortsteil komplett zerstört.
Die Feuerwehren im Landkreis Kitzingen dagegen blieben von Einsätzen verschont. „Mein Piepser hat geschwiegen“, meldete Kreisbrandrat Roland Eckert erfreut und auch Matthias Gernert, stellvertretender Kommandant der Kitzinger Feuerwehr, bestätigte: „Es blieb alles ruhig. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“
Die Kitzinger Polizei hatte nur wenige Vorfälle zu verzeichnen, die mit dem Sturmtief Burglind in Zusammenhang standen. Eine Straße wurde kurzzeitig leicht überschwemmt, Äste lagen auf einer Straße und zwischen Prichsenstadt und Geesdorf stürzte ein Baum um und blockierte die Straße halbseitig. Zu Schaden kam dabei niemand, wie Polizeihauptkommissar Helmut Dürr von der PI Kitzingen mitteilte.