Unterricht in flirrender Hitze
Autor: Ralf Dieter
Iphofen, Montag, 27. August 2018
Alexander Kütt will eine Schule in Kambodscha unterstützen. Deshalb hat der Iphöfer zusammen mit einer US-amerikanischen Freiwilligen ein Hilfsprojekt für Schulkinder gegründet.
Er führt ein aufregendes Leben. Trotz seiner jungen Jahre hat Alexander Kütt schon einige Länder gesehen, er hat in Australien als Fußballer Geld verdient, spielte für den kambodschanischen Erstligisten Phnom Penh Crown FC. In Kambodscha lebt er mit seiner Frau Sasa und dem fünf Monate alten Sohn Mario. Alexander Kütt geht es gut. Das kann man nicht von allen Menschen sagen, die in Kambodscha leben. Er hat deshalb zusammen mit einer US-amerikanischen Freiwilligen ein Hilfsprojekt für Schulkinder gegründet.
Wie bist Du auf die Idee mit der Spendensammlung gekommen?
Alexander Kütt: Die Schule liegt in der Region, aus der meine Frau kommt, ganz im Süden des Landes, an der Grenze zu Vietnam. Ich besuche die Kinder immer wieder, wenn wir dort zu Besuch sind. Dann kicke ich mit den Kindern und helfe einem Lehrer und einem Mönch bei deren Englisch-Unterrichtsstunden.
Wie sieht es dort aus?
Kütt: Es gibt fast 500 Schüler zwischen 6 und 17 Jahren. Die kommen jeden Vormittag und Nachmittag aus den rund 20 Dörfern in der Umgebung mit dem Fahrrad in die Schule. Die Sangke-Schule ist die einzige in dieser Gegend. Sie ist nicht an die Elektrizität angeschlossen. Lehrer und Schüler müssen deshalb beispielsweise stundenlang in teils flirrender Hitze aushalten.
Was wollt Ihr mit dem Spendengeld erreichen?
Kütt: Zunächst einmal wollen wir all den Kindern helfen, die sich das Schulgeld von täglich umgerechnet 5 Cent nicht leisten können. Sie bleiben irgendwann der Schule fern und haben dann gar keine Chance mehr auf einen sozialen Aufstieg. Viele Kinder müssen sich ein Schulbuch teilen, weil das Geld nicht reicht. Da wollen wir nachbessern. Und dann gibt es bislang nur Mathe-Unterricht sowie Unterricht in der hiesigen Landessprache. Mehr nicht. Wir wollen Englischlehrer engagieren und auch andere Fächer unterrichten.