Sonne, Mond, Sterne und Rebensaft
Autor: Diana Fuchs
Iphofen, Donnerstag, 26. August 2021
Elke Fischer und Markus Ixmeier nehmen die Besucher des Iphöfer Weinguts Ilmbacher Hof mit auf eine fabelhafte Reise.
Die beiden haben sich beim Iphöfer Weinfest kennengelernt. 15 Jahre ist das jetzt etwa her. Seither verstehen sich die Iphöfer Künstlerin Elke Fischer und der Fotograf Markus Ixmeier aus Possenheim bestens. Kein Wunder: Beide sind kreativ und beide lassen sich nicht in eine Schublade pressen. Nun laden sie erstmals gemeinsam zu einer Ausstellung ein.
Himmlische Fotos – im wahrsten Sinn des Wortes – verbinden sich vom 3. September bis Mitte Oktober in der Ausstellungsscheune des Iphöfer Weinguts Ilmbacher Hof mit sinnlichem Genuss und einem augenzwinkernden Blick auf den Frankenwein.
Vorbesprechung in Elke Fischers „Galerie Kunstfisch“: Hier in der Langen Gasse 4, im kunterbunten Ambiente von Elke Fischers Werkstatt, sprudeln die Ideen nur so. „In einem kleinen Teilbereich der Ausstellungsscheune könnten wir deinen Film vom Sternenhimmel laufen lassen“, überlegt Elke Fischer. „Wie in einem Mini-Kino.“ Markus Ixmeier ist begeistert und hängt im Geiste schon Bilder an die gut ausgeleuchtete Bruchsteinwand: „Deine Wein-Werke kommen auf die eine Seite, meine Fotos auf die andere“, überlegt der 43-Jährige. „Und für den Übergang nehmen wir die Bilder, für deren Hintergrund du eines meiner Fotos verwendet und Comic-Figuren draufgemalt hast.“
Weinbau in Entenhausen
Elke Fischer nickt, die Grobplanung gefällt ihr. Die ausgebildete Bildhauerin, deren Vater Kunstschmied ist und deren Uropa Maler von Kaiser Wilhelm war, hat im vergangenen Jahr erstmals öffentlich den „Weinbau in Entenhausen“ vorgestellt: eine Bilder-Serie, die sich mit verschiedenen Facetten des Weinmachens und -trinkens befasst. Und weil sie den Menschen zwar gerne einen Spiegel vorhält, aber nur indirekt, sind die Figuren auf ihren Werken allesamt Bewohner der fiktiven Stadt Entenhausen: Donald Duck, Dagobert Duck, Tick, Trick und Track, Daisy und Donna und Gustav Gans geben sich im Wengert, im Keller und in der Probierstube die Ehre.
„Es sind Szenen wie mitten aus dem Leben“, sagt Elke Fischer. Da freut sich Goofy auf den Feierabend-Schoppen. Dort macht sich Daisy als weinselige Instagram-Influencerin schick. „Als Menschen wären diese Charaktere langweilig“, meint die Künstlerin. „Aber als Entenhäuser sind sie mit ihrem übertriebenen Gesichtsausdruck ein Hingucker und regen zum Lachen oder Stirnrunzeln an.“
Genau das ist es, was Elke Fischer bewirken will: Gefühlsregungen. „Ich bin selbst ein offener Mensch und schätze Toleranz und eine Gesellschaft ohne Schubladendenken. Deswegen freue ich mich, wenn meine Bilder die Menschen irgendwie anrühren und zu Reaktionen verleiten.“
Schöngeredet wird bei der Iphöferin nichts: „Ich nehme die Winzer auch mal auf die Schippe.“ Da sie selbst schon oft bei befreundeten Winzern geholfen hat, kennt Fischer sich aus mit der Weinbergsarbeit, dem Lesen, Vergären, Veredeln. In ihrem Bild „Fehlnoten“ beispielsweise spielt sie humorvoll mit der Tatsache, dass die Arbeit im Keller trotz modernster Technik doch immer auch ein individuelles Handwerk bleibt.