So gut kann Fairness schmecken
Autor: Nina Grötsch
Kitzingen, Dienstag, 26. April 2022
Ab sofort hat Kitzingen einen eigenen Stadtkaffee. Wer ihn kauft, unterstützt Projekte in Tansania. Auch ein Stadttee ist geplant.
Kitzingen Die Große Kreisstadt ist vom TransFair e.V. erneut als Fairtrade-Stadt zertifiziert worden. Weitere Aktionen sollen den Ruf Kitzingens als Ort festigen, in dem fairer Handel nicht bloß ein Schlagwort ist. Ab sofort gibt es beispielsweise den Kitzinger Stadtkaffee – hergestellt aus Bohnen, die unter fairen Arbeitsbedingungen in Tansania geerntet worden sind. Die Fairtrade-Beauftragte im Stadtrat, Bianca Tröge, und Sieglinde Schraut vom Welt-Laden freuen sich darüber ungemein.
Sieglinde Schraut: Die Urkundenverleihung „Fairtrade Town“ war am Kitzinger Frühling 2017 durch Ehrenbotschafter Manfred Holz. Der Titel muss jedoch alle zwei Jahre erneuert werden.
Warum hat man aus der Vielzahl an Fairtrade-Produkten ausgerechnet Kaffee für einen städtischen Werbeartikel ausgesucht?Bianca Tröge: Ich denke, Kaffee ist der Klassiker, wenn man an Fairtrade denkt. Wir haben mit Kaffee jetzt einfach mal angefangen, auch weil das Tansania- Projekt sehr unterstützenswert ist und er schon seit der Amtszeit von OB Moser im Rathaus ausgeschenkt wird.
Sieglinde Schraut: Im Weltladen ist der Fairtrade-Kaffee übrigens der bestverkaufte Kaffee – und das schon seit 30 Jahren!
Bianca Tröge: Der Kaffee wird in Mainaschaff in der Nähe von Aschaffenburg bei der Familienrösterei Braun geröstet. Es sind also kurze Wege bis zu uns. Als gemahlenen Kaffee oder wahlweise ganze Bohne gibt es ihn zu jeweils 500g in folgenden Geschäften für 8,90 Euro zu kaufen: Weltladen, Biancas Kreativcafé, Heiml, Buchhandlung Schöningh und Touristinfo. Der Arabica- Kaffee ist angenehm mild und ausgewogen. Er hat eine feine Note von dunkler Schokolade, Mandarine, Orange und Johannisbeeren. Wer es lieber stärker mag, gibt einfach mehr Kaffee dazu.
Wird der Kaffee denn schon irgendwo offiziell ausgeschenkt?Bianca Tröge: Ausgeschenkt wird er im Dekanatszentrum, in Biancas Kreativcafé und im Cafe Voila. Ansonsten gibt es ihn auch beim Kirchenkaffee in der Friedenskirche und in verschiedenen Abteilungen der Stadt, zum Beispiel bei Jungstil.
Und ein Teil der Kosten fließt direkt nach Tansania? Welche Projekte werden dort unterstützt?Sieglinde Schraut: Pro Kilogramm Kaffee fließen 76 Cent direkt an nachhaltige Sozialprojekte in ganz Tansania, zum Beispiel wird in Mahenge Amcos die öffentliche Infrastruktur wie Wasser, Gesundheit und Bildung verbessert. Aktuell wird dort eine Apotheke gebaut.