Klein, aber fein
Autor: Ralf Dieter
Kitzingen, Montag, 24. April 2017
Seit Jahren ist das Gelände am Etwashäuser Ufer Schauplatz unterschiedlicher Veranstaltungen.
Fünf Jahre und kein bisschen müde. Rolf Wenkheimer freut sich auf die kommende Saison im Gartenschaugelände. Der 70-Jährige Vorsitzende des Fördervereins hat längst die richtige Mischung gefunden. Wobei das Wörtchen „er“nicht ganz richtig gewählt ist. „Wir sind ein Team“, betont Wenkheimer immer wieder.
Das Jahr 2011 hat sich ins Gedächtnis der Kitzinger eingebrannt. Kleine Gartenschau. Jede Menge los – vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Und danach? Stillstand? Tote Hose? Die Stadt hatte sich beizeiten Gedanken gemacht. Das Gelände sollte auf keinen Fall verwahrlosen, in Vergessenheit geraten. Am 4. Juli 2012 gründete sich der Förderverein Gartenschaugelände. Rolf Wenkheimer wurde zu seinem Vorsitzenden gewählt. Das Motto von einst gilt für ihn auch heute noch: „Klein, aber fein.“ In diesem Sinne hat er mit seinen Mitstreitern aus dem Vorstand ein Programm auf die Beine gestellt, das sich sehen lassen kann. Auch in diesem Jahr.
Mehr als 20 musikalische Frühschoppen hat der Förderverein in den letzten Jahren auf dem Gelände initiiert. Mit der „BigKitzBand“ wird die 24. Veranstaltung dieser Art am Sonntag, 7. Mai, über die Bühne gehen. „Das wird mein persönlicher Höhepunkt in diesem Jahr“, ist sich Wenkheimer sicher. Lange ist er hinter der Bigband hergewesen, nie hat es mit einem Termin geklappt. Diesmal schon.
Wenkheimer sieht sich als Koordinator, als Organisator. „Für das Schöpferische sind andere zuständig.“ Bernhard Ziegler beispielsweise, der immer wieder neue Bands aus dem Hut zaubert, die auf dem Gartenschaugelände auftreten könnten – und die Wenkheimers Vorgaben erfüllen: „Low budget, aber qualitativ hochwertig.“
In das Motto „Klein aber fein“ passen auch die „5 nach 5“ Gottesdienste, die jeden Mittwoch mit unterschiedlichen Akteuren unter freiem Himmel abgehalten werden. Mit den Verantwortlichen der Musikschule Kitzingen hat Wenkheimer zwischenzeitlich auch gute Verbindungen aufgebaut. Hör- und sichtbarer Ausfluss sind Auftritte der Querflötenklasse oder des Gitarren-Ensembles, jeweils am Stadtbalkon.
Dank der Initiativen des Stadtmarketingvereins und Veranstaltungen des THW oder AMC Kitzingen wird das Gartenschaugelände zwischen Anfang Mai und Anfang Oktober an vielen Wochenenden mit Attraktionen locken. Von einer Oldtimer-Veranstaltung übers Open-Air-Kino bis hin zum Gärtnerfest ist einiges geboten. „Wir könnten noch mehr anbieten“, sagt Wenkheimer. Hat er mit seinen Mitstreitern am Anfang noch teils verzweifelt nach Akteuren gesucht, kommt es jetzt schon vor, dass er eine CD als Hörprobe in seinem Briefkasten vorfindet. „Das Konzept hat sich etabliert“, freut er sich.
Mehr Auftritte als bislang will er aber gar nicht organisieren. Das würde dem Charakter der Anlage und ihrer Bestimmung gar nicht gut tun. Alle zwei Wochen ein musikalischer Frühschoppen? „Das Konzept wäre schnell ausgelutscht“, ist sich der 70-Jährige sicher.