Im Land des Lächelns
Autor: Von der Fastenredaktion
Kitzingen, Dienstag, 23. März 2021
Die Ziellinie rückt bei der Fastenaktion der Redaktion immer näher. Die Methoden werden immer seltsamer: von Ingwer, Alkohol und Blumen am Straßenrand.
Landkreis Kitzingen.
Die Zeit schreitet voran. Nur noch eineinhalb Wochen, dann haben wir es geschafft. Während manche Kolleginnen stolz auf sich sein können, müssen andere noch mal in sich gehen.
Julia Volkamer
(Fit und gesund – minus 8 Kilo): So langsam wird es hart. Nicht nur die Muskeln, sondern das Durchhalten. Dabei sind es nicht Käsekuchen, Sahne-Geschnetzeltes oder Fleischsalat, die mir fehlen – Protein-Grießpudding mit heißen Himbeeren, Ofen-Süßkartoffeln mit Hähnchen-Gyros und Hüttenkäse, Paprika und Kichererbsen ersetzen es (fast) gleichwertig. Meine Schwäche sind die Getränke. Manchmal steht mir der Sinn nach Milchkaffee mit einem großen Schuss Voll- und Hafermilch. Oder einem sprudeligen Apfelschorle zwischen stillem Wasser, Brennessel- und Basentee. Und dann wäre da noch der Alkohol. Bei einem Gläschen Secco die untergehende Sonne genießen, mit Bierchen und dem Kumpel auf seine zukünftige Vaterrolle anstoßen oder nach dem Griechen-Menü das Souvlaki mit einem Ouzo hinunterspülen – das alles versage ich mir. Aber ich weiß: Auf Dauer wird das nicht funktionieren.
Ernährungscoach Diana Schmidt weiß, wie schwer mir der Promille-Verzicht fällt. „Ihr dürft schon mal ein Gläschen trinken“, sagt sie. „Aber in der Zeit, in der euer Körper mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt ist, baut er nichts anderes ab.“ Diese Aussage machte meinen Freundinnen und mir angesichts unseres Entzuges keine Angst. „Sind ja nur ein paar Stunden Entgiftung. Abnehmen können wir danach wieder“, war die einhellige Meinung. Und so verabredeten wir uns zum Gläschen Beerensekt. Davor schafften wir mit einem Garnelen-Gemüse-Teller eine gute Grundlage – und danach jeder eine ganze Flasche Secco. Die Erkenntnis, dass der Alkoholabbau wohl mindestens die ganze Nacht und noch einen Teil des folgenden Tages in Anspruch nehmen würde, kam mit dem hämmernden Kopfweh. Die letzte Woche werden wir, denke ich, problemlos ohne Alkohol durchhalten.
Ralf Dieter
(Sport und nichts Süßes): Acht Kilo hat die Kollegin abgenommen. Das kann nicht gesund sein. Eile mit Weile, lautet eines meiner Lebensmottos. Oder in diesem Fall: Werd' schlank, aber nicht krank. Mein Gewichtsverlust in den letzten Wochen dürfte um die 800 Gramm liegen. Das klingt erst einmal lächerlich, aber wir alle wissen: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Behalte ich dieses Tempo bei, werde ich in den nächsten fünf Wochen 1,6 Kilogramm abgenommen haben, Ende Juli sind es 3,2 Kilo und am Ende des Jahres habe ich die Kollegin schon fast eingeholt. Wo sie dann steht, wenn sie so weitermacht, will ich mir gar nicht vorstellen. Ein Strich in der Landschaft ist noch eine Übertreibung.