Hubschrauber-Einsatz im Städtle
Autor: Nina Grötsch
Marktbreit, Donnerstag, 30. Juni 2022
SAR ist die Abkürzung für „Search and Rescue – Suchen und Retten“. Der SAR-Hubschrauber kommt zum FFW-Fest in Marktbreit.
„Ich hätte ja nicht gedacht, dass sie noch einmal kommen“, gibt Jürgen Poppner zu. Umso mehr freut sich der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Marktbreit jetzt, dass die Bundeswehr tatsächlich zugesagt hat, den Aktionstag der Feuerwehr erneut mit einem SAR-Hubschrauber anzufliegen. Soweit kein Einsatz dazwischen kommt, dürfen sich die Besucher des Marktbreiter Mainkais am Sonntag, 3. Juli, also auf eine spektakuläre Landung freuen – und den Hubschrauber mit seiner außergewöhnlichen Ausstattung danach gerne genau unter die Lupe nehmen.
Jürgen Poppner: Wir wollen der Bevölkerung unsere Leistungsstärke zeigen und uns präsentieren. Natürlich hoffen wir, dass sich der ein oder andere an dem Tag vielleicht sogar so begeistern lässt, dass er künftig bei uns mitmacht. Ursprünglich war geplant, die Veranstaltung schon 2020 zum 70. Geburtstags unseres historischen Löschfahrzeugs durchzuführen.
Das hat jetzt aber dennoch einen Auftritt?Jürgen Poppner: Genau – und zwar im Zuge des Oldtimertreffens für Feuerwehrfahrzeuge, das wir an diesem Tag parallel ausrichten. Es haben sich fast 20 Feuerwehren mit ihren Oldtimer-Löschfahrzeugen angemeldet. Zum Beispiel kommt der historische Löschzug aus Bamberg mit zwei Fahrzeugen und die „Tante Emma“ der Kitzinger Feuerwehr.
Jürgen Poppner: Die meisten nur zu besonderen Anlässen – mal bei einem Tag der offenen Tür, mal als Hochzeitsauto. Unser Oldtimer hat seinen Platz im Gerätehaus und ist auch noch offiziell angemeldet. Viele alte Feuerwehrwehrfahrzeuge befinden sich inzwischen jedoch im Privatbesitz. Im Landkreis Kitzingen gibt es leider nicht mehr so viele, aber in Ober- und Mittelfranken gibt es noch einige. Hier gibt es auch öfters mal Oldtimer-Treffen.
Jürgen Poppner: Wie vor vier Jahren schon einmal bekommen wir als besonderen Höhepunkt Besuch des SAR-Hubschraubers aus Niederstetten. Wir sind sehr stolz, dass er erneut bei uns landen wird. Die Zusage der Bundeswehr hatten wir schon vor zwei Jahren, aber dann hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Damals wäre noch die Bell UH1D – genannt Huey oder Teppichklopfer – zu uns gekommen. Inzwischen ist die nach über 50 Jahren außer Dienst gestellt worden. Zu uns kommt jetzt die neueste Generation der SAR-Flotte: ein Hubschrauber mit dem Typ Airbus H145, der bei Airbus in Donauwörth produziert wird.
Was genau ist an ihm so besonders?Jürgen Poppner: Er hat zum Beispiel zwei 600 PS starke Triebwerke. Gibt es bei einem der beiden ein Problem, kann mit dem verbliebenen sicher gelandet werden. Neben der medizinischen Ausrüstung hat er unter anderem eine Wärmebildkamera, Hochleistungs-Suchscheinwerfer und diverse andere Aufklärungs- und Ortungsmöglichkeiten an Bord. Eine Besonderheit ist zum Beispiel die Bergungswinde, die bei anderen Typen nicht vorhanden ist. Dank seiner technischen Ausrüstung fliegt er außerdem auch nachts.
Und wo kommt der Hubschrauber in der Regel zum Einsatz?Jürgen Poppner: Niederstetten ist einer der drei SAR-Standorte in Deutschland. Von dort wird der Hubschrauber bundesweit eingesetzt. Er fliegt größere Katastrophen an, kommt aber auch im „normalen“ Rettungsdienst zum Einsatz. Außerdem wird er aufgrund seiner Top-Ausstattung gerne bei Suchaktionen im Gebirge angefordert.