Glücklich sein ist die beste Medizin
Autor: Diana Fuchs
Kitzingen, Mittwoch, 11. März 2020
Die Tourist-Info Kitzingen bietet für Einheimische und Gäste neuartige Führungen an. Eine davon: Alexander Priers Spurwechsel
Panik schieben statt zuzuhören, Hamsterkäufe tätigen statt nachzudenken. Der Umgang mit einem neuartigen Virus wie Corona zeigt: Viele Menschen lassen sich stark von Horrormeldungen beeinflussen und Angst machen. „Anscheinend haben viele von uns den Kontakt zu ihrer Mitte und den daraus entspringenden Qualitäten wie Vertrauen, Stärke oder Gelassenheit verloren“, meint Alexander Prier aus Mainstockheim. „Dabei sagte schon der Volksmund: 'In der Ruhe liegt die Kraft' und 'Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen.'“
Schon Paracelsius, der Vater der Naturheilkunde und in vielerlei Hinsicht auch der modernen Medizin, habe die Meinung vertreten, das Wichtigste für unser Wohlbefinden sei die Entgiftung unseres Körpers und die Stärkung unseres Immunsystems. „Auch im Zuge der aktuellen Panik raten uns Mediziner zur Stärkung unserer eigenen Abwehrkräfte“, sagt Prier. Er ist davon überzeugt, dass es gerade heute, in Zeiten der ständigen Beschleunigung, viele Vorteile hat, im Einklang mit der Natur zu leben, ihre Heilkräfte wertzuschätzen. Bei seinen monatlichen „Spurwechsel-Spaziergängen“ am Main, die heute Abend beginnen, geht es aber nicht nur um Heilwissen und um die Natur, sondern vor allem um jeden selbst: „Es geht darum, im Jetzt und Hier glücklich zu sein. Das ist die beste Medizin.“
Die berufliche Karriere des 41-Jährigen begann in Kitzingen mit einer Lehre zum Bankkaufmann. „Schon damals habe ich mich für den Fluss von Energie begeistert. An der Börse konnte ich damit viel Geld verdienen. Auch später, im Kunstbereich, und nun seit 14 Jahren im Coaching geht es eigentlich immer um Lebensenergie“, sagt der verheiratete Vater zweier Kinder.
Ihn beschäftigen Fragen wie: Wo fließt Lebensenergie? Wo ist sie blockiert? Wo macht sie Freude und lässt uns strahlen? Wo macht sie Angst und krank? Anders ausgedrückt: Wo bin ich im Flow? Was ist Flow überhaupt? Prier definiert es so: „Flow ist das Eintauchen in den Moment und in Amerika gerade das ganz große Ding. Es ist die Basis unserer schönsten Gefühle und unserer besten Leistungen.“
In Zusammenarbeit mit der Tourist-Info Kitzingen, die heuer mehrere neuartige Führungen anbietet, lädt Alexander Prier ab heute alle Interessierten einmal im Monat dazu ein, „mal die Spur zu wechseln und Themen wie Flow, Achtsamkeit und Meditation kennenzulernen“. Auf gut Fränkisch gesagt, klingt das so: „Stress ade, jedzerdle is schee!“
Was genau passiert bei den „Spurwechsel-Spaziergängen“? Alexander Prier sagt: „Es ist wie eine Stunde auf dem Jakobsweg. Wir gehen eine Runde am Main entlang und schauen, wo wir gerade sind. Leben wir das, was uns glücklich macht, oder erfüllen wir nur die Erwartungen anderer?“ Wo gibt es Momente, in denen wir ganz in einer Tätigkeit versinken? „Wir erkennen neue Möglichkeiten und säen Samen, die uns wieder blühen lassen. Durch den Perspektivwechsel spüren wir, was uns fehlt.“
Prier will seinen Gästen zeigen, wie man sich in der Hektik des Alltags entspannt und sich ein wenig besser kennenlernt. Entschleunigung und Konzentration auf den Augenblick lassen einen wirklich präsent sein. „Hier finden wir das magische Fließen, den Flow. Hier treffen sich die Gegensätze. Der Körper ruft seine besten Leistungen ab und tankt gleichzeitig Kraft.“ Klassischer Stress hingegen sei die größte Belastung für unser Immunsystem.