Es schmeckt auch ohne Zucker
Autor: Daniela Röllinger
Kitzingen, Mittwoch, 25. November 2020
Karies, Übergewicht, Diabetes: Versteckter Zucker in Kindersnacks kann schlimme Folgen haben. Melanie Ulzheimer zeigt gesunde und leckere Alternativen auf.
Kitzingen Auspacken, reinbeißen, zufrieden sein: Gekaufte Kindersnacks sind nicht nur praktisch, sondern bei Kindern auch begehrt. Doch gesund sind die meisten von ihnen nicht, vor allem der Zuckergehalt ist viel zu hoch. Melanie Ulzheimer, Fachberaterin für Säuglings- und Kleinkind-Ernährung, nimmt in ihren Kursen an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen und Würzburg die Produkte unter die Lupe und zeigt gesunde und leckere Alternativen auf.
Melanie Ulzheimer: Snacks sind das, was man als Zwischenmahlzeit zu sich nimmt. Kinder brauchen zusätzlich zu den drei Hauptmahlzeiten noch zwei Zwischenmahlzeiten, eine am Vor- und eine am Nachmittag.
Warum? Bei Erwachsenen heißt es doch meist, dass drei Mahlzeiten reichen.Melanie Ulzheimer: Kinder können noch nicht so lange ohne Nahrung durchhalten. Sie verbrauchen extrem viel Energie, nicht nur, weil sie fast immer in Bewegung sind, sondern auch, damit sie lernen können. Fünf regelmäßige Mahlzeiten sind wichtig für ihre Entwicklung.
Melanie Ulzheimer: Es gibt viele Kinderlebensmittel und Snacks im Lebensmittelhandel – und der Großteil dieser Snacks ist ungenügend. Sie erhalten viel zu viel Zucker. Wer genau hinschaut, erkennt, dass es sich nicht um Snacks handelt, sondern um Süßigkeiten.
Melanie Ulzheimer: Süßigkeiten sind schon erlaubt. Aber schauen Sie sich die Ernährungspyramide an, da stehen sie ganz oben, an der Spitze. Das bedeutet: eine Hand voll ist erlaubt – und natürlich ist da die kleine Kinderhand gemeint. Ein bisschen Naschen ist ok, aber kein stetiger Zuckerkonsum.
Wie viel Zucker dürfen Kinder zu sich nehmen?Melanie Ulzheimer: Die Weltgesundheitsorganisation und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung raten, dass der Zuckerkonsum für Kinder unter 25 Gramm Zucker pro Tag liegen sollte. Das entspricht sechs kleinen Teelöffeln.
Das hört sich viel an.Melanie Ulzheimer: Man darf nicht vergessen, dass Zucker in vielen Lebensmitteln versteckt ist, in Form von Honig oder Würfelzucker, aber auch von Fruchtzucker. Die 25 Gramm kommen da schnell zusammen.