Es geht ums „Überleben“
Autor: Nina Grötsch
Albertshofen, Donnerstag, 15. April 2021
In einer Impulswoche in Albertshofen geht Referent Lutz Scheufler der Frage nach dem Sinn des Lebens auf den Grund – und jeder kann online dabei sein.
Albertshofen Die letzten Tage und Wochen gab es viel zu organisieren. Jetzt ist das meiste geschafft – und Pfarrer Otto Gölkel gespannt darauf, wie die Albertshöfer Bürger die „neuen“ Impulstage annehmen werden. Eigentlich müsste man meinen, die seit Jahren so gut besuchten Thementage der evangelischen Kirche hätten ein neues Konzept noch gar nicht nötig gehabt – warum es dennoch eines geben musste und unter welchen Voraussetzungen die Impulstage vom 18. bis 22. April nun stattfinden, erzählt der Albertshöfer Pfarrer im Interview.
Otto Gölkel: Wir organisieren die Veranstaltung seit 2014 jedes Jahr im Januar oder Februar – mit gutem Zuspruch. Das geräumige evangelische Gemeindehaus am Ulmenweg 9 erwies sich als idealer Standort – auch für anschließende Begegnungen und Gespräche bei Snacks und Getränken im hinteren Bereich des Saales. Dann kam Corona. Und so finden die Impulstage in diesem Jahr in der St. Nikolauskirche statt – und erstmals nach Ostern, nämlich Mitte April.
Der Großteil der Besucher wird aber nicht in der Kirche sitzen?Otto Gölkel: Schon seit Längerem hatte es in Albertshofen Überlegungen gegeben, die Kirche mit Internet-Streaming auszustatten. Wir wollten damit die Möglichkeiten erweitern, die Gottesdienste zeitgemäß zu gestalten. Allen Gemeindegliedern, die nicht vor Ort dabei sein können, sollte die Online-Teilnahme angeboten werden. Die Corona-Pandemie hat die Konzentration auf dieses Anliegen dann natürlich befördert. Als „Steilvorlage“, dieses Projekt punktgenau zu realisieren, haben sich die Impulstage angeboten. Ab sofort gibt es eine WLAN-Brücke vom Pfarrhaus zur Kirche – dank Julian Philp von Höppertec. Und die Impulstage kann jeder bei sich Zuhause im Wohnzimmer oder am Küchentisch erleben.
Otto Gölkel: Wir wollen Menschen mit einer Hoffnung stärken, deren Quelle „nicht von dieser Welt“ ist. Wir sind überzeugt, dass die Tage das Vertrauen auf den lebendigen Jesus Christus wecken und stärken können. Das Motto der Veranstaltungsreihe lautet: „Überleben“. Es scheint als zeitgemäße Anknüpfung ideal zu sein, um brandaktuelle existenzielle Herausforderungen und Fragen aufzugreifen, die die Menschen von heute beschäftigen.
Otto Gölkel: Im Kern wird an allen Tagen die Frage nach dem Sinn des Lebens thematisiert. Die einzelnen Teilthemen sprechen gezielt verschiedene Aspekte des Lebens an – rund um diese Frage. Es ist also durchaus möglich, auch nur einzelne Abende zu „besuchen“.
Erhoffen Sie sich, auch den einen oder anderen nicht typischen Kirchgänger zum Einloggen zu bringen?Otto Gölkel: Uns ist es wichtig zu betonen, dass die Hilfe, die der christliche Glaube anbietet, weit über die Grenzen der Institution „Kirche“ hinausgeht. Wir wollen also gerade auch Menschen erreichen, die – unabhängig von irgendwelchen Bindungen an die Kirche und ihre Traditionen – auf der Suche nach tragfähigen Antworten für ihr Leben auf dieser Erde und darüber hinaus sind.
Ist es schon immer so, dass ein externer Referent die Tage gestaltet?Otto Gölkel: Externe Referenten, wie diesmal Lutz Scheufler, haben oft einen anderen biografischen Hintergrund als wir Pfarrer. Sie verkünden dieselbe Botschaft, aber auf andere Art und Weise. Wir empfinden das authentische, klare, freundliche und mit Humor gewürzte Auftreten der verschiedenen Referenten als Bereicherung. Mit Lutz Scheufler haben wir einen kreativen Liedermacher und einen kompetenten Redner in einer Person gefunden und engagiert.