Wie?
Pfeiffle: Indem wir den Sozialzuzug stoppen. Wir haben eine Verpflichtung gegenüber sozial Schwächeren und müssen den Menschen, die bereits hier sind, eine Perspektive bieten. Aber wir dürfen nicht immer neue Sozialfälle nach Kitzingen locken, weil sie hier bessere Bedingungen vorfinden, als beispielsweise in Würzburg.
Was ist hier besser?
Pfeiffle: Hier gibt es Einzelzimmer, in Würzburg Räume mit sechs bis acht Betten. Ich würde sozial geförderten Wohnraum an verschiedenen Stellen in Kitzingen fördern, damit wir einer „Ghettobildung“ entgegenwirken. So lassen sich diese Menschen auch besser integrieren.
Wie sieht Ihre Vision für Kitzingen im Jahr 2030 aus?
Pfeiffle: Es gibt täglich regionale Produkte auf dem Marktplatz zu kaufen, dort gibt es auch einen großen Bildschirm, auf dem die Veranstaltungen angekündigt werden. Per App lassen sich Karten kaufen. Die Gastronomie ist belebt und es gibt generationenübergreifende Häuser, in denen Jung und Alt zusammenwohnen. In allen Ortsteilen gibt es genug Möglichkeiten zu bauen – am liebsten Energie autark. Sowohl am Ortsrand als auch in den Ortsteilen.
Wie wollen Sie die Bürger in die Entscheidungen mit einbinden?
Pfeiffle: Ich würde die regelmäßigen Ortssprechtage und Bürgerversammlungen intensivieren und bei großen Projekten gesondert informieren. Eine Rückmeldung an die Bürger erachte ich generell für sehr wichtig. Wir können ihnen nicht eine Überprüfung versprechen, dann ein Jahr nichts von uns hören lassen, um ihnen dann mitzuteilen, dass ihre Anfrage abgelehnt wird. Das ist unbefriedigend.
Braucht es ein Staatsarchiv in Kitzingen?
Pfeiffle: Wenn es architektonisch gelungen ist, gerne. Alles, was die Stadt aufwertet, ist willkommen. Grundsätzlich hätte ich mir lieber eine Einrichtung mit viel mehr Arbeitsplätzen gewünscht.
Braucht es ein Stadtmuseum?
Pfeiffle: Ich hätte lieber ein Weinmuseum in Kitzingen. Wir werben mit dem Slogan „Historische Weinhandelsstadt“ an der Autobahn. In der Innenstadt ist davon nichts zu sehen.
Braucht es eine Vinothek?
Pfeiffle: Zwingend. Die bringt Leben in die Innenstadt. Warum nicht in Kombination mit einem Weinmuseum im Dietz-Gebäude?
Braucht es Wachstum?
Pfeiffle: Sicher, wir sollten uns Stück für Stück in Richtung 30.000 Einwohner entwickeln. So werden wir für große Unternehmen interessanter und für Händler, die sich ab einer bestimmten Größe in der Innenstadt ansiedeln. Um junge Familien anzulocken, müssen wir allerdings auch attraktiven Wohnraum und Arbeitsbedingungen schaffen.
Wie schätzen Sie Ihre Chancen für die OB-Wahl ein?
Pfeiffle: Ich rechne damit, dass ich in die Stichwahl komme. Und dann ist alles möglich.