Druckartikel: Eine leckere Idee

Eine leckere Idee


Autor: Ralf Dieter

Kitzingen, Mittwoch, 31. Januar 2018

Ein Deutsches Konditoreimuseum in Kitzingen? Die Machbarkeitsstudie läuft. Mögliche Projektpartner werden angesprochen.
Entsteht hier das Deutsche Konditoreimuseum? Eine Machbarkeitsstudie will die Rahmenbedingungen bis in den Sommer geklärt haben.


Mitten in Kitzingen befindet sich ein Schatz – und kaum einer weiß es. Das soll sich ändern. Wie das Conditorei-Museum am Marktplatz seinen Dornröschenschlaf beenden könnte, untersucht derzeit eine Machbarkeitsstudie. Dagmar Stonus befasst sich intensiv mit der Gegenwart – und der möglichen Zukunft.

Ende Oktober des letzten Jahres hatte der Stadtrat die Studie in Auftrag gegeben. Hintergrund: Der Besitzer des Museums und Kulturpreisträger der Stadt, Walter Poganietz, war auf die Stadt zugegangen. Seine Idee: Ein Deutsches Konditoreimuseum in Kitzingen etablieren. Seither ist Dagmar Stonus vom Planungsbüro „Frankonzept“ am Recherchieren. „Wir schauen uns sämtliche Bestände an und prüfen die Rahmenbedingungen, die für diese Weiterentwicklung des Museums sprechen“, erklärt sie. Dafür führt die Gesellschafterin von „Frankonzept“ intensive Gespräche – mit dem Besitzer des Gebäudes und Museums, mit den Verantwortlichen der Stadt Kitzingen und mit möglichen Kooperationspartnern.

Viele Fragen gilt es zu klären: Wer kann so ein Museum künftig tragen? Wie schaut das Betriebskonzept aus? Und wer steht als möglicher Kooperationspartner zur Verfügung?

Der Deutsche Konditorenbund ist nach anfänglicher Euphorie ausgestiegen. Das Projekt soll dennoch weiter verfolgt werden. Dagmar Stonus hat entsprechende Gespräche aufgenommen. Mit den Verantwortlichen des Städtischen Museums und des Fastnachtmuseums stehen Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit an, sie hat mit der Südzucker AG in Ochsenfurt etwaige Anknüpfungspunkte diskutiert und mit dem Armin-Knab-Gymnasium eine denkbare Kooperation angesprochen.

Chemielehrer Martin Schwab hat mit seinem aktuellen P-Seminar eng mit Walter Poganietz zusammengearbeitet und kürzlich die Öffentlichkeit zu einer Präsentation in die Rathaushalle eingeladen. „So eine Kooperation ist natürlich ein großer Gewinn“, sagt Stonus. Eine gewisse Kontinuität könnte durch die Zusammenarbeit mit der Schule gewährleistet sein, ein reger und lebendiger Austausch geschaffen werden. Alles gute Voraussetzungen für eine dauerhafte Weiterentwicklung des Museums.

Im Sommer soll die Machbarkeitsstudie abgeschlossen sein, Dagmar Stonus will bis dahin noch etliche Fragen klären. Ist eine Barrierefreiheit realisierbar? Kann das Nachbargebäude in die Planungen mit eingeschlossen werden? Können so größere Seminar- beziehungsweise Veranstaltungsräume geschaffen werden? Die Rede ist von einer Ausstellungsfläche, die auf 400 Quadratmeter erweitert werden könnte.

„Natürlich müssen wir Rücksicht auf die Bedürfnisse des Gebäudes nehmen“, weiß die Leiterin der Machbarkeitsstudie. Aktuell zieht sich eine Wand vom Dach bis zum Keller und trennt die Hausnummern 26 und 24. „Mit einem Umbau könnten wir das bestehende Konzept erweitern“, sagt Dagmar Stonus. Lohnenswert sei das allemal.

Die Artefakte im Conditorei-Museum bezeichnet sie als überaus sehenswert. Viel zu sehenswert, als dass niemand diesen Schatz zu Gesicht bekommt.

4200 Exponate hat Walter Poganietz in seinem Museum gesammelt. Deren Herkunft reicht bis ins 17. Jahrhundert. Dazu hat er eine wissenschaftliche Bibliothek aufgebaut.

Kosten: Dr. Stefan Kley von der Landesstelle für nicht staatliche Museen, rechnete bei der Vorstellung des Projektes im Stadtrat mit bis zu 600 000 Euro für das geplante Konditorei-Museum. Nötige Umbaukosten für das Gebäude nicht eingerechnet.