Die Gefahr ist längst nicht gebannt
Autor: Ralf Dieter
Kitzingen, Dienstag, 21. Januar 2020
Vor sechs Jahren hat die Kirschessigfliege Obst- und Weinbauern aufgeschreckt. Jetzt ist die Forschung weiter, aber noch nicht am Ziel.
Landkreis Kt/Veitshöchheim Vieles haben sie erforscht. Alle Fragen sind allerdings noch nicht geklärt. Die Kirschessigfliege (KEF) sorgt weiterhin für ein paar Rätsel. Eines ist Dr. Beate Wende von der Landesanstalt für Wein und Gartenbau in Veitshöchheim aber klar: Der Schädling wird die Obst- und Weinbauern in Franken weiterhin auf Trab halten.
Dr. Wende: Wir wissen immer noch nicht hundertprozentig, was die Tiere genau in die Obstanlagen und im Herbst in die Weinberge lockt. Wahrscheinlich ist es ein Cocktail aus Düften und der Farbe der Beeren.
Kirschessigfliegen stehen auf Rot.Dr. Wende: Kann man so sagen. Sie lieben Himbeeren, Brombeeren, Holunder, rote Weintrauben und natürlich Kirschen.
Dr. Wende: 2014 war der Befallsdruck sehr hoch. Ab diesem Zeitpunkt ist die Kirschessigfliege bei uns heimisch geworden. Zum Glück waren die Witterungsbedingungen in den letzten Jahren nicht ganz so extrem wie 2014.
Dr. Wende: Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um die 25 Grad Celsius. Nach Gewitter oder Regenschauern fliegt er aus.
Und kann dabei richtig großen Schaden anrichten.Dr. Wende: Allerdings. In der Schweiz war der Schädling zwei bis drei Jahre früher zu beobachten als hierzulande. Etliche Himbeer-Anbauer haben in der Schweiz aufgegeben. Die Kirschessigfliege hat ihnen die gesamte Ernte vernichtet.
Und in Franken?Dr. Wende: Hier gibt es einzelne Flächen, die besonders befallen waren. Im Weinbau schätzen wir das Gefährdungspotenzial auf rund 20 Prozent der Anbaufläche.