Die Franken brezeln sich auf
Autor: Diana Fuchs
Geiselwind, Freitag, 24. Juni 2022
Am Drei-Franken-Eck bei Geiselwind prallen Typen und Dialekte aufeinander, hier wird fränkisch gefrotzelt, gefeiert – und DFB gebacken, die Drei-Franken-Breze(l).
Warum echte Bäcker oft so schöne Muskeln haben? Der Geiselwinder Bürgermeister Ernst Nickel und seine Amtskollegen aus Burghaslach und Schlüsselfeld wissen das jetzt. Einen Vormittag lang packten sie in Joachim Müllers Handwerksbäckerei mit an. Es galt, das neueste DFB zu kreieren. DFB? Da denkt manch einer an Fußball. Am Drei-Franken-Eck stand die Abkürzung bisher jedoch speziell für Drei-Franken-Bier und Drei-Franken-Bratwurst. Jetzt hat sich eine neue Gaumenfreude dazugesellt: die Drei-Franken-Breze(l).
„Außen mit einer leichten, feinen Salzkruste, innen schön locker – so soll sie werden. Keine Laugen-, sondern eine Salzbrezel“, erklärt Bäckermeister Joachim Müller. Er hat Mehl, Salz, Hefe und Butter bereitgestellt, außerdem Dinkelmalz – „extra aus Kulmbach geholt, für einen sanft karamelligen Geschmack und eine schöne Farbe“. Die Zutaten duften appetitlich. Doch vor dem Genuss steht erst einmal die Arbeit. Ganz schön anstrengende Arbeit, wie die Bürgermeister Ernst Nickel (Geiselwind), Johannes Krapp (Schlüsselfeld) und Armin Luther (Burghaslach) in der immer wärmer werdenden Backstube in Geiselwind lernen.
Josef Körner ist einer der kreativen Köpfe am Drei-Franken-Eck. Er leitet die Kommunale Allianz an der Schnittstelle der drei fränkischen Regierungsbezirke und kennt die regionalen Feinheiten, Dialekte und Wesenszüge gut. „Wenn wir unsere besten Seiten zusammenlegen, sind wir unschlagbar“, sagt er lachend.
Gefühl im Handballen
Die „besten Seiten“ kamen als Drei-Franken-Bier und -Bratwurst beim Drei-Franken-Frühschoppen jeweils super an. Um die fränkische Zusammenarbeit weiter zu forcieren, dachte sich Körner eine neue Herausforderung aus: die Backstuben-Kreation Drei-Franken-Breze(l).
Mit Joachim Müller gehen die Bäckerkollegen Maximilian Ley aus Schlüsselfeld und Hermann Arndt aus Burghaslach ans (Back-)Werk. Arndt legt die Messlatte hoch: „Handwerksbäcker können sich nur durch Qualität von Massenlieferanten abheben!“
„Mir wern des scho' gut miteinander hinbringen“, hofft Armin Luther und grinst seine Kollegen an. Die beobachten zunächst, wie Müller, Ley und Arndt den „Spiralkneter“ befüllen. „Die Maschin' is' scho' richtig alt“, stellt Joachim Müller nicht ohne Stolz fest. „Quasi unkaputtbar.“
Als die Bäckermeister mit der Konsistenz zufrieden sind, wuchten sie den dicken Teigbatzen auf eine hölzerne Arbeitsfläche. Die Bürgermeister dürfen gleiche Teile abwiegen und diese mit dem Handballen schön durchkneten. Arndt zeigt ihnen die richtige Technik und lobt Nickel: „Fürn Bürgermeister ganz gut!“