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Der Schwanberg feiert


Autor: Diana Fuchs

Kitzingen, Dienstag, 17. Mai 2022

Ein Kraftort für alle: Das Geistliche Zentrum und die Communität Casteller Ring laden ein zu „100+1 Jahre Schlosspark“ und zum Schwanbergtag. Am 23. und 24. Juli wird groß gefeiert.
Da gestattet Neptun, der Gott des Meeres, gern mal ein Gläschen Sekt: Sr. Dorothea Krauß, Priorin Sr. Ursula Buske, Friedmann Stöckle (Geschäftsführender Vorstand Geistliches Zentrum) und Andrea Schott-Heinzmann (Verwaltung Geistliches Zentrum) stoßen auf das große Festwochenende im Schlosspark Schwanberg an.


Die Aussicht übers weite Land, das Schloss, der Park, die Kirche: Auf dem Schwanberg ist man dem Himmel näher als anderswo im Landkreis, zugleich aber ist der Berg ein Ort zum Runterkommen vom Stress des Alltags. Zum Durchatmen. Zum Sinn finden und das Leben genießen. Dorothea Krauß weiß das alles sehr gut. Seit über 50 Jahren lebt sie als Schwester auf dem Schwanberg und hat hier die unterschiedlichsten Menschen kennengelernt. Sie hat auch schon viele Feste miterlebt, aber noch nie eines wie das, auf das sie sich jetzt freut: Am Wochenende 23./24. Juli wird göttlich gefeiert und weltlich zugleich.

Das Geistliche Zentrum Schwanberg (GZS) und die Communität Casteller Ring (CCR) laden gemeinsam zu einem Festwochenende ein. „Schon von jeher ist der Schwanberg ein Ort für Herz, Leib und Seele“, sagt Friedemann Stöckle, Geschäftsführender Vorstand des GZS. Dieser Tatsache werde Rechnung getragen, wenn am Samstag, 23. Juli, im Schlosspark das Geburtstagsfest „100+1“ – so viele Jahre ist die Parkanlage alt – und am Sonntag, 24. Juli, an gleicher Stelle der Schwanbergtag gefeiert wird.

„Das Besondere am Schwanberg ist, dass er Menschen Raum gibt zur Begegnung, zum Zur-Ruhe-Kommen und gleichzeitig zum Freuen, weil es einfach schön ist bei uns“, sagt Sr. Dorothea Krauß. Die Verbindung von Frauenkloster, Impuls-gebenden Kursen in den Tagungshäusern – vom Resilienztraining über Musik- bis hin zu Meditationskursen – und der herrlichen Natur mache den Berg zu einem Kraftort.

Neptunbrötchen, Hubertuswasser

Besonders bezaubernd wirkt auf viele Besucher der acht Hektar große Schlosspark. Unter den Linden, rings um den Neptunbrunnen und die Pergola, wird am 23. Juli die Gründung des Schlossparks vor über 100 Jahren gefeiert. Von 1919 bis 1921 ließ Alexander Graf zu Castell-Rüdenhausen, Spross des Rüdenhäuser Adelshauses und durch seine Ehe mit Ottilie von Faber Chef des bekannten Bunt- und Bleistifte-Herstellers Faber-Castell, auf der Hochfläche des Schwanbergs einen Garten anlegen, der ganz dem Stil der Zeit entsprach. Das Innere der Anlage ist streng architektonisch geformt, wohingegen der äußere Teil des Parks durch Wäldchen und Wiesen führt und am Alpinum oder am Prinzessinnenbad zum Entspannen mitten im Grünen einlädt.

„Der Schlosspark ist ein einzigartiges Gartendenkmal mit kleinen, charmanten Besonderheiten“, betont Sr. Dorothea, die sich seit vielen Jahren für den Erhalt der umfangreich sanierten Anlage engagiert. Sie freut sich sehr, dass „100+1 Jahre Schlosspark“ heuer mit Groß und Klein, Jung und Alt gefeiert werden können. Musikalisch entführt die Gruppe „No Nonsense“ in die 1920er-Jahre, quasi die „Kinderzeit“ des Parks. Kurze Lesungen, historische Bilder, eine Weinprobe, eine Fotobox, in der man sich im 20er-Jahre-Look verewigen kann, und kleine Zeitreisen mit den Schlossparkführern werden Laune machen und die „Goldenen Zwanziger“ aufleben lassen.

Für alle jungen Gäste gibt es bis zum späten Nachmittag ein kunterbuntes Kinderprogramm. Mit Kaffee und Kuchen, Neptunbrötchen und Hubertuswasser ist sichergestellt, dass keiner der Gäste hungrig bleibt. Gegen 22 Uhr endet das stimmungsvolle Open-Air-Fest im Park. „Die Gäste dürfen gern stilecht im 20er-Jahre-Outfit kommen“, sagt Andrea Schott-Heinzmann von der GZS-Verwaltung, die das Samstagsprogramm organisiert.

Mit einem Open-Air-Gottesdienst um 10 Uhr beim Obelisken – bei schlechtem Wetter in der St. Michaelskirche – beginnt am Sonntag, 24. Juli, der traditionsreiche Schwanbergtag der Communität Casteller Ring (CCR). Priorin Sr. Ursula Buske und ihre Mitschwestern möchten, dass ihr „heiliger Berg“ nach zwei Jahren Corona-bedingter Zurückhaltung wieder zu einem Ort der Begegnung wird. Sie wollen mit Menschen ins Gespräch kommen und sich austauschen.

Göttlich und weltlich

„Besonders freue ich mich auf den Festgottesdienst mit Regionalbischöfin Gisela Bornowski, dem Posaunenchor Fröhstockheim und dem ökumenischen Kirchenchor Rödelsee“, schaut CCR-Priorin Ursula Buske voraus. Anschließend gibt es viele Gelegenheiten zur Begegnung, etwa im neu gestalteten Klosterladen sowie Empfangsbereich oder beim gemütlichen Essen rund um den Neptunbrunnen im Park. Kurze Kirchen- und Schlossparkführungen runden das Programm ab, das um 16 Uhr mit dem Abendgebet in der Kirche endet.

„Das Wochenende soll ein Sommerfest für alle Menschen im Umkreis werden“, schaut Sr. Dorothea Krauß voraus. „Ein Fest von Spiritualität und Lebensfreude“, ergänzt Friedemann Stöckle. Der Schwanberg soll wieder einmal ein Ort sein, an dem alles zusammenkommt: Geschichte und Gegenwart, Gott und Mensch, Stille und Musik. Oder, wie Andrea Schott-Heinzmann es formuliert: „Willkommen zu einem göttlich-weltlichen Wochenende.“

Der Schwanberg feiert am 23. und 24. Juli

100+1 Jahre Schlosspark: Am Samstag, 23. Juli, gibt es von 14 bis 22 Uhr ein buntes 20er-Jahre-Programm mit Live-Musik, Foto-Spaß in historischen Kostümen, einem bunten Kinderprogramm, kurzen Führungen durch die Parkanlage, einer Weinprobe, kulinarischen Spezialitäten vom Schwanberg und vielem mehr.

Schwanbergtag: Am Sonntag, 24. Juli, beginnt der Schwanbergtag um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst, bei dem Regionalbischöfin Gisela Bornowski predigt (bei schönem Wetter im Park; parallel Kindergottesdienst). Danach ist Zeit für Begegnungen und Gespräche, Mittagessen im Schlosspark, Kaffee und Kuchen, Park- und Kirchenführungen, einen Bummel durch den Willkommensbereich und den Klosterladen.

Zum Abschluss spricht die Priorin das Abendgebet. (ldk)