Fastenaktion der Redaktion: Der Hammer! Alle sind (noch) gut dabei
Autor: ktlrd
Kitzingen, Dienstag, 02. März 2021
Es war nicht alles leicht in Woche zwei. Die eine oder andere ungeahnte Hürde musste überwunden werden. Aber die Faster sind weiterhin guter Dinge.
Vom Geschmack einer roten Suppe, schmerzenden Bauchmuskeln, dem Leben in einer Zwangsisolation und einem achtsamen Blick auf den eigenen Laufsti bis hin zu einem ersten großen Erfolg: Die zweite Fastenwoche hatte es in sich.
(Heilfasten/Rückblick auf Tag 2): Ich bin stolz auf meine Vorbereitungen: Den Kindern habe ich diese Woche einen festen Platz bei Oma zum Abendessen reserviert. Mein Lebenspartner hat den Auftrag, sich in seiner Mittagspause mit Döner, Leberkäsbrötchen und Co. zu versorgen und abends nur Dinge zu essen, die nicht riechen. Brot zum Beispiel. Ich selbst habe mir Urlaub genommen. Sicher ist sicher. Schließlich kann ich überhaupt nicht einschätzen, wie mir das Fasten bekommt. Die erste verblüffende Feststellung: Ich habe tatsächlich keinen Hunger. Ich hatte nicht wirklich an diese Aussage geglaubt. Höhepunkt meines Tages soll der Verzehr der Fastensuppe sein. In einem YouTube-Video habe ich gesehen, man soll einfach nach Belieben Biogemüse und frische Kräuter in einen Topf mit Wasser geben und das 30 Minuten kochen lassen. Unglücklicherweise ohne Salz.
Ich gebe alles, kaufe Unmengen an Gemüse, auch solches, das noch nie zuvor den Weg in meine Küche gefunden hat. Am Ende siebe ich alles ab, denn für mich gibt es nur die blanke Brühe. Angeblich soll man das Gemüse noch prima für Gemüsebratlinge nutzen können. Ich schaue den ausgekochten Berg an. Und verzichte. Dann steht die Suppe vor mir. Der Geruch, dazu die rote Farbe wegen des ungünstigen Griffs nach Rotkohl – in mir sträubt sich alles. Mit Müh und Not löffle ich den halben Teller.
Abends im Kurs erklärt die Kursleitung, ich hätte es wohl zu gut gemeint mit meiner Vielfalt. Weniger sei oft mehr.
(Fit und gesund – minus vier Kilo): Für mich wird die ausgewogene Ernährung vor allem zur abgewogenen Ernährung: Das Verhältnis von Kohlenhydraten, Eiweiß und Fetten muss – bei fünf Mahlzeiten und einem Gesamtbedarf von 1600 Kalorien am Tag – genau stimmen. Na toll, ich und Zahlen! Ich hasse Zahlen! Vor allem, wenn ich 20 Gramm Reis (so wenig?) und 400 Gramm (so viel?) Brokkoli abzählen muss. Davon kann doch kein Mensch satt werden?
Kann er. Und ich kann es auch. Mein Körper hat nach den Basentagen einen Neustart hingelegt. Ich schaffe es nicht, fünf Garnelenschwänzchen auf einer gewürfelten Zucchini und einem Esslöffel Couscous komplett aufzuessen. Vor nicht allzu langer Zeit hätte ich mindestens das Dreifache verdrückt. Einfach, weil es schmeckt. Reine Gewohnheit.
Jetzt gewöhne ich mich an die kleineren Mahlzeiten. Und wundere mich, dass ich so viel Energie habe! Ich bin gut gelaunt, habe keinen Heißhunger und fühle mich gut. Aber ich esse halt auch nur gesunde Sachen... Abnehm-Coach Diana Schmidt warnt mich trotzdem: „Die nächste Woche wird die schwerste. Jetzt ist die Gefahr am größten, dass ihr in alte Muster verfallt...“ Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen, dass mir das passieren wird. Sensationelle vier Kilo weniger zeigt die Waage an. Manchmal haben Zahlen eben doch etwas Gutes.