Die Museumsleiter im Landkreis Kitzingen schwanken zwischen Freude und Skepsis. Einerseits ist es gut, wieder öffnen zu können. Anderseits fürchten sie, dass die Besucher trotz Lockerungen ausbleiben.
Die Nachricht kam überraschend. Und beendete einen langen Dornröschenschlaf. Die Museen im Freistaat dürfen seit diesem Montag wieder öffnen. Die Reaktionen darauf fallen im Landkreis Kitzingen unterschiedlich aus. Am schnellsten hat das KuK in Dettelbach reagiert. Am ersten möglichen Öffnungstag, dem 8. März, war die Ausstellung „Dettelbacher Häuser erzählen Geschichte“ wieder zugänglich. „Wir konnten sehr flexibel agieren“, freut sich Hauptamtsleiter Daniel Sauer. Am 16. Oktober 2020 ist die Ausstellung zum ersten Mal eröffnet worden, musste wegen Corona zwei Wochen später schließen.
Also wurden die Objekte einfach stehen gelassen. „Das Hygienekonzept hatten wir sowieso in der Tasche“, sagt Sauer.
Museen wieder geöffnet: Dennoch Maßnahmen für Besucher
Das ist neben der Einhaltung der Abstandsregelungen und dem Tragen einer FFP2-Maske die Voraussetzung für einen Besuch in einem bayerischen Museum. Zumindest, wenn die Inzidenz unter 50 liegt. Liegt der Wert zwischen 50 und 100, muss zudem eine Voranmeldung erfolgen und eine Kontaktverfolgung ermöglicht werden. Die Daten der Besucher müssen 14 Tage lang gespeichert werden.
Am Dienstagvormittag hat Dr. Katrin Hesse die „Geschlossen“-Schilder am Fastnachtmuseum in Kitzingen ausgetauscht. Jetzt ist in zwei Schaufenstern zu lesen: „Ab dem 9. März ist das Museum wieder geöffnet“ – zusammen mit einem Smiley. Die Museumsleiterin kann trotzdem nicht befreit lachen, die lange Zeit des Stillstandes zehrt an den Nerven. Anfang April 2020 hat sie die Stelle angetreten. Mitten im ersten Lockdown. Seither war nicht viel drin. Von Mitte Mai bis Ende Oktober war das Museum geöffnet.
Etwa ein Drittel der Einnahmen, die normalerweise in diesem Zeitraum generiert werden, konnten verbucht werden. „Uns fehlten vor allem die Reisegruppen und die publikumswirksamen Veranstaltungen“, erklärt Hesse. Jetzt ist das Museum zunächst einmal für Einzelpersonen und Familien geöffnet. Maximal 27 Menschen dürfen gleichzeitig durch die Ausstellungsräume flanieren.
Nachteile durch Öffnungen: Kosten sind da - und die Besucher?
Ob das Angebot angenommen wird, ist völlig unklar. Katrin Hesse befürchtet, dass viele Menschen noch unsicher sind. Gleichzeitig muss der Betrieb hochgefahren werden. Strom, Personal, Reinigung: Die Kosten sind da. Ob sie gedeckt werden?
„Am schlimmsten wäre es, wenn wir bald wieder schließen müssten“, sagt die Museumsleiterin, die viele Pläne für Ausstellungen und Veranstaltungen in den Schubladen hat. Sie wünscht sich von der Politik deshalb vor allem eines: Kontinuität.