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Beim Schöppeln auf der Brücke noch was lernen


Autor: Nina Grötsch

Kitzingen, Dienstag, 24. Juli 2018

Ein Infostand klärt beim Stadtschoppen in entspannter Atmosphäre auf, für was Caritas alles steht
Wein aus der Region und ein schöner Ort: Der Brückenschoppen in Kitzingen.


Kitzingen Die Sonne lacht, die Sommerferien nahen und der vielleicht bevorstehende Urlaub sorgt für gute Laune. Darauf sollte man anstoßen – am besten in guter Gesellschaft und an einem ungewöhnlichen Platz. In Kitzingen auf der Alten Mainbrücke bietet sich dazu heuer zum zweiten Mal die Gelegenheit. Jede Woche findet dort der „Stadtschoppen“ statt. Hoch über dem Main werden Weine ausgeschenkt. Beim Schöppeln lässt sich die Aussicht auf Kitzingens Stadtsilhouette, das Gartenschaugelände und den Main genießen. Außerdem trifft man viele Menschen und gerät sicher in so manch spannendes Gespräch. Zu letzteren will auch gerne die Caritas verhelfen. Paul Greubel, der Geschäftsführer des Caritasverbandes für den Landkreis Kitzingen, verrät, wie.

Frage: Der Stadtschoppen feierte letztes Jahr seine Premiere. Waren Sie da auch schon dabei – wenn auch nur privat? Was gefällt Ihnen an der Aktion?

Paul Greubel: Meine Frau und ich haben die Veranstaltung im letzten Jahr ein paar Mal besucht. Auf der Alten Mainbrücke zu stehen, einen Schoppen zu genießen, mit verschiedenen Menschen „small talk“ zu betreiben – und das bei diesem wunderbaren Ambiente mit Blick auf die Altstadt und auf das Gartenschaugelände – ist einfach herrlich. Hier hat der Stadtmarketingverein eine gute Idee aufgegriffen. Schön auch, dass die Aktion verlängert wurde.

Die Caritas ist am 28. und 29. Juli mit einem Stand vertreten – und schenkt welchen Wein aus?

Paul Greubel: Wir schenken die Weine des Weingutes Roth, einem ökologischen Weinbaubetrieb aus Wiesenbronn, aus. Es gibt einen Silvaner trocken und einen Bacchus, jeweils aus 2017, sowie einen Spätburgunder trocken aus dem Jahr 2016. Dazu haben wir die Weine der GWF im Sortiment.

Neben Wein gibt es auch Informationen. Was können die Besucher beim Schöppeln erfahren?

Paul Greubel: In lockerer Weise suchen wir das Gespräch mit Besuchern und Gästen. Wir informieren dabei über unsere vielfältigen Tätigkeiten im sozialen Bereich. Wir beraten und helfen beispielsweise Menschen, die kein oder wenig Geld haben, von Hartz VI leben müssen, eine Wohnung suchen oder in eine Lebenskrise geraten sind. Unsere Gemeindecaritas begleitet ehrenamtliche Initiativen in den Pfarrgemeinden und Kommunen. Viele kennen bestimmt die Gruppen „Eine-Stunde-Zeit“. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Pflege und Versorgung älterer und kranker Menschen durch unseren ambulanten Pflegedienst, die Sozialstation St. Hedwig, und durch das Haus St. Elisabeth, eine stationäre Pflegeeinrichtung in Verantwortung der Caritas-Einrichtungen gGmbH.

Welche Aktivität der Caritas Kitzingen ist den Bürgern wohl am meisten bekannt? Welche hingegen vielleicht kaum?

Paul Greubel: Caritas bedeutet wörtlich Liebe, letztlich die Liebe Gottes als tätig organisierte Nächstenliebe an den Menschen. Unsere Angebote im Bereich der Allgemeinen Sozialen Beratung, der Gemeindecaritas oder der Erziehungsberatung sowie die seit 2015 organisierte Flüchtlings- und Integrationsberatung der geflüchteten Menschen in verschiedenen Unterkünften dürften weithin bekannt sein. Unsere Fachstelle für pflegende Angehörige mit Demenz-Servicestelle ist vermutlich weniger bekannt. Hier unterstützen wir zusammen mit der Diakonie demenziell erkrankte Menschen und deren Angehörige zu Hause oder in Betreuungsgruppen.

Die Trommelgruppe Akalinka gehört zur Caritas? Was genau steckt dahinter?

Paul Greubel: Eine Bewohnerin der Pflegeeinrichtung von St. Elisabeth, das sich als Mehrgenerationenhaus auch als Treffpunkt für generationsübergreifende Angebote versteht, wollte auf „ihre alten Tage“ trommeln lernen. Diese Idee haben die Mitarbeiter des Hauses spontan aufgegriffen. Und so entstand die altersübergreifende Trommelgruppe Akalinka mit Bewohnern des Hauses, Mitarbeitern und deren Kindern, die bei Festen und diversen Veranstaltungen gelegentlich auftritt. Jetzt auch beim Stadtschoppen.

Ist schon bekannt, an wen der Erlös des Stadtschoppens gehen wird?

Paul Greubel: Wir unterstützen damit in Not geratene Menschen mit einer einmaligen Direkthilfe. Ein Teil des Erlöses ist auch für die Menschen im Notwohngebiet der Siedlung Kitzingen bestimmt: Hier ist mit St. Vinzenz e.V. und uns gerade ein Sozial-Paten-Projekt im Aufbau begriffen.

„Schöppeln und Gutes tun“

StadtSchoppen: Noch bis 2. September wird auf der Alten Mainbrücke von Donnerstag bis Sonntag geschöppelt – Weintrinken, in herrlicher Atmosphäre im Herzen der Stadt. Mit den Weinpartnern aus Kitzingen und den angrenzenden Gemeinden bekommen die Gäste in diesem Jahr über zehn Wochen ein abwechslungsreiches Wein-Genuss-Programm geboten.

Aktion: Der Caritasverband ist am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Juli, mit einem „mobilen Infopoint“ in der Ausbuchtung der alten Mainbrücke vertreten. Neben Wein gibt es Infos zur Caritas und Musik: Am Samstag wird am frühen Abend die Trommelgruppe Akalinka vom Caritas-Mehrgenerationenhaus auftreten. Am Sonntag singt dort Andre Carswell.