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Beim Brotkauf Solidarität zeigen


Autor: Daniela Röllinger

Geiselwind, Freitag, 08. März 2019

Die Geiselwinder Bäckerei Müller ist wieder bei der Misereor Solibrot-Aktion dabei. Zum Auftakt packen auch die Kommunionkinder mit an.
Bei Bäcker Joachim Müller dürfen die Geiselwinder Kommunionkinder sich nicht nur in der Backstube umschauen, sondern auch selbst ein Solibrot backen und mit nach Hause nehmen.


Mehl, Salz, Gewürze, Wasser... 28 Augenpaare verfolgen gespannt, was Joachim Müller in die riesige Rührschüssel gibt. Mit zwei Müttern sind die Geiselwinder Kommunionkinder in die örtliche Bäckerei gekommen. Nicht nur zum Schauen, sie packen auch selbst mit an – und das auch noch für einen guten Zweck.

„Backen. Teilen. Gutes tun.“ So ist die Solibrot-Aktion überschrieben, zu der das Hilfswerk Misereor alljährlich in der Fastenzeit aufruft. Dabei wird Brot mit einem Benefizanteil verkauft, der dann einem Hilfsprojekt zugute kommt. Bäcker machen mit, Jugendgruppen, der Frauenbund und Schulen, aber auch Familien können sich beteiligen, indem sie zuhause für jedes gekaufte Brot einen kleinen Betrag in eine Box werfen und deren Inhalt dann an Misereor spenden.

Die Geiselwinder Bäckerei Müller beteiligt sich schon seit etwa zehn Jahren an der Solibrot Aktion, erinnert sich Nicol Hertrich. Monika Seitz hatte damals bei ihr und Joachim Müller nachgefragt, ob sie die Aktion nicht unterstützen wollen. Die Antwort war schnell klar: „Wir machen mit, weil es für einen guten Zweck ist.“ Während der Fastenzeit gibt es in der Bäckerei viermal in der Woche das Solibrot zu kaufen. 50 Cent vom Verkaufspreis eines Brotes kommen der Aktion zugute. „Manche Leute spenden aber auch mehr.“ Das Brot wird in extra Tüten verkauft, Plakate machen darauf aufmerksam, dass es in der Bäckerei Solibrot gibt.

Erstmals sind in diesem Jahr die Kommunionkinder zur Solibrot-Aktion in die Backstube gekommen. Pünktlich zum Start am Aschermittwoch haben sie mit angepackt und am Abend die ersten Solibrote im Gottesdienst verkauft – vorher wurde das Brot von Pfarrer Joseph gesegnet.

Am Vormittag haben sie aber erst mal gespannt verfolgt, wie der Bäcker das Solibrot herstellt, haben die großen Maschinen inspiziert, die das Mehl auf Knopfdruck aus dem Keller in die große Rührschüssel transportieren. Sie haben gelernt, dass das Wasser eine bestimmte Temperatur haben muss, wie der Gärraum aussieht, wie viele Brötchen hineinpassen und was ein moderner Ofen, in dem die Brötchen sich automatisch drehen, kostet. „Davon könnte man ein neues Auto kaufen“, verriet Joachim Müller. Als er zwischendurch kurz ein Brot aus dem Ofen holte und auf die Unterseite klopfte, staunten die Kinder. So kann er erkennen, ob das Brot fertig ist. „Dann klingt es hohl“, erklärte er. „Das hier braucht noch zehn Minuten.“ Und so ging es damit wieder ab in den Ofen.

Dass Brot für Christen eine besondere Rolle spielt, wissen die 14 Kinder aus Geiselwind, Abtswind und der Kuratie Appenfelden schon. Weil das Brot etwas mit dem Leib Christi zu tun hat. „Wir essen in jeder Kommunionstunde Brot“, erzählte Valerie. „Aber vor dem Aufschneiden machen wir ein Kreuzzeichen drauf“, ergänzte Manya – eine Tradition, die früher bei vielen Familien üblich war, heute aber nur noch selten eingehalten wird. Auch ansonsten kennen sich die Kommunionkinder schon mit den christlichen Bräuchen und den Sakramenten aus. Dass mit dem Aschekreuz an Aschermittwoch an die Vergänglichkeit erinnert wird. „Weil wir wieder zu Staub werden“, tönte es aus der Gruppe. Auch Weihwasser haben sie schon aus der Kirche geholt, erzählte Helena, und sie wissen, dass es bei der Taufe eine wichtige Rolle spielt. In zwei Wochen werden die Kinder sogar bei einer Taufe dabei sein, verrät Margot Burger, die die Gruppenstunden organisiert. Dann werden sie auch wieder ihr Kommunionlied singen, das sie am Mittwoch in der Backstube als kleines Dankeschön natürlich auch vor Joachim Müller, Nicol Hertrich und Pfarrer Joseph zum Besten gaben.