"Probierphase" auf dem Schwanberg
Autor: Diana Fuchs
Rödelsee, Mittwoch, 19. August 2020
Seit kurzem ist die Versorgung auf dem Schwanberg zumindest an den Wochenenden wieder gesichert. Die Gäste lieben das „Jillbaag-Mobil“ - und jetzt erweitert der „Kaffeeonkel“ das kulinarische Angebot. Nach einer Testphase wird im Herbst Bilanz gezogen.
Zu einem guten Ausflugsziel gehört eine ebensolche Einkehr-Möglichkeit. Der Schwanberg – von jeher Ziel vieler Besucher – bot seinen Gästen jahrzehntelang kulinarische Freuden im Café und im Biergarten. Seit Herbst 2019 sind beide Lokalitäten geschlossen. Nun aber sind leckere Lösungen des Versorgungsproblems in der „Probierphase“.
Guter Rat war teuer: Die Räumlichkeiten des bisherigen Cafés sind renovierungsbedürftig, ein neues Konzept zur Gästeverköstigung war – und ist – noch nicht spruchreif. Damit die Besucher ihren größten Durst löschen konnten, wurden ein Automat mit kühlen Getränken und einer mit Kaffee im „Treffpunkt Kloster-Laden“ aufgestellt, wo auch „Steckerl-Eis“ zu haben ist. Doch gegen Magenknurren gab es monatelang nichts.
Abhilfe kommt nun am Wochenende angefahren, und zwar in Form eines sonnengelben Street-Food-Trucks und einer schwarz-silbernen Café-Bar. Der Truck parkt neben dem früheren Biergarten, das mobile Café am Gutshof hinterm Spielplatz.
Wie es sich für das Ausflugsziel Schwanberg gehört, legen beide Gastronomen Wert auf Nachhaltigkeit, Tier- und Naturschutz.
Timo Kensy (39), ein gebürtiger Grettstadter, serviert Kaffee und hausgebackene Kuchen kleiner fränkischer Bäckereien auf Porzellangeschirr. Kaltgetränke gibt es aus der Flasche. „Da öffentliche Toiletten vor Ort fehlen, darf ich aktuell noch keine Sitzplätze anbieten. Stehplätze sind aber vorhanden“, sagt der Mönchstockheimer, der vom Schwanberg schwärmt: „Es ist wunder-wunderschön hier oben!“
Der studierte Wirtschaftswissenschaftler hat seine Leidenschaft für Kaffee vor wenigen Jahren zum Beruf gemacht. Er hat sein Angestelltenverhältnis gekündigt und sich einen Traum verwirklicht: ein mobiles Café. Seitdem öffnet der fränkische „Kaffeeonkel“ seine fahrbare Kaffeebar unter anderem bei Firmenfeiern oder Geburtstagen. Ab 23. August wird er jeden Samstag und Sonntag, außer an Regentagen, von 11 bis 17 Uhr die Gäste des Schwanbergs bewirten.
Auch der gelernte Koch und Betriebswirt Jens Illhardt aus Nürnberg (50) hat sich mit seinem Food-Truck einen Traum erfüllt. „Ich wollte mich beruflich noch einmal ganz neu orientieren. Das damalige Street-Food-Angebot hat mich nicht überzeugt. Street-Food bedeutet für mich, etwas Eigenes, Besonderes zu kreieren, das man nicht überall bekommt und das möglichst nachhaltig ist. Im Juli 2017 habe ich den Jillbaag-Food-Truck gestartet.“