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Großlangheimer startet zum Gig am Strand von Kroatien


Autor: Caroline Münch

Großlangheim, Freitag, 06. August 2021

Lukas Grebner alias DJ Dropixx hat in der Pandemie ein eigenes Label gegründet. „Meine Tracks haben trotz Corona jegliche Erwartungen gesprengt'", sagt der Großlangheimer.
Den Auftritt auf dem „Spring Break Island Festival“ in Kroatien zählt DJ Dropixx aus Großlangheim zu seinen Top-3-Gigs jedes Jahr.


Großlangheim Lukas Grebner alias DJ Dropixx aus Großlangheim ist seit neun Jahren DJ. Aktuell studiert er BWL und bringt nebenbei eigene Songs heraus. Ab Mitte August legt der 25-Jährige in Kroatien im Noa Beach Club direkt am Meer auf. Warum er so gerne dort spielt, während Corona ein eigenes Label gegründet hat und wo er trotz Corona auftreten konnte, erzählt er im Interview.

Frage: Aktuell sind Feiern in Bayern ja selten. Welche Auftritte hattest du bisher in der Coronazeit?

DJ Dropixx: Ab und an konnte ich mal spielen, aber gerade in diesem Jahr sind die Gigs rar. Autokonzerte gab es vor allem im letzten Jahr. Da habe ich zum Beispiel in Geiselwind und Limbach gespielt. Dieses Jahr gab es Autokonzerte in der Umgebung fast gar nicht. Da sind eher Biergarten-Open-Airs in, vor allem jetzt im Sommer. Da konnten sich die Besucher einen Tisch buchen und von dort aus feiern. Manchmal durfte man auch am Platz tanzen in einem eingezeichneten Bereich. Ich habe im Meteor Biergarten und im Air-Garten in Würzburg gespielt. Das hat mir gut gefallen, auch wenn es mit Partys in Clubs nicht vergleichbar ist. So kann ich aber das Beste aus der Coronazeit machen.

Welcher Auftritt ist dir aus der Corornazeit besonders in Erinnerung geblieben?

Ich habe viele Livestreams organisiert von zu Hause aus, auch mal im Meteor Club bei Marktheidenfeld. Für einen Livestream haben wir uns etwas ganz Besonderes überlegt: Da habe ich in 60 Metern Höhe auf dem GHOTEL in Würzburg aufgelegt. Das Ganze wurde mit einer Drohne und vier weiteren Kameras aufgenommen und startete bei Sonnenuntergang. Meine Fans haben das sehr gut angenommen.

Am Samstag geht das Spring Break Island Festival im Noa Beach Club los, auf dem du auch spielst. Es ist einer deiner ersten Live-Auftritte nach dem letzten Lockdown. Was ist das Besondere dort, warum gehst du gerne dorthin?

Ich bin seit 2017 schon dort und es gefällt mir immer wieder sehr gut. Das ist traumhaft. Jeder hat Lust zu feiern und abzugehen. Der Club ist auf einem Steg über dem Wasser gebaut und man kann von dort aus direkt ins Wasser springen. Es ist immer tolle Stimmung, jeden Tag legen mehrere DJs auf. Die Menschen sind dort alle super positiv und man kann komplett abschalten vom Alltag. Das Festival startet dieses Mal am 7. August und geht dann eine Woche lang. Beim DJ Mag Club Ranking 2020 ist der Noa Beach Club der 41.-beste Club in der Welt. Dieses Jahr ist die Vorfreude auf das Festival besonders groß, weil ich so eine tolle Party die letzten zwei Jahre nicht mehr hatte.

Wie lange sitzt du an dem Set für das Festival?

Ich spiele dort zirka zwei Stunden. An dem Set für dieses Jahr habe ich drei bis fünf Stunden gearbeitet. Da gehe ich dann ins Detail und schaue zum Beispiel, dass ich meine Songs spiele, kommerzielle Songs und auch einen Spannungsbogen aufbauen kann. Ich bereite auch eine eigene Visual-Show vor, die dann dort auf den großen LED-Wänden läuft, während ich spiele.

Hast du schon vor noch größerem Publikum gespielt?

In Kroatien spiele ich vor 5000 Leuten. Vorher habe ich in München auch schon vor 8000 Menschen gespielt. Das Festival im Noa Beach Club ist aber mit das Größte, auf dem ich gespielt habe, weil es eben auch international bekannt ist. Es zählt zu meinen Top-3-Gigs jedes Jahr.

Du hast dein eigenes Label „HARD DANCE MUSIC“ im Coronalockdown gegründet. Warum hast du dich dazu entschieden, das Label in Coronazeiten zu gründen?

Mir war es sehr wichtig, während Corona am Ball zu bleiben, durch die Tracks im eigenen Label die Marke präsent zu halten und vielleicht auch noch zu vergrößern. Aus diesem Grund habe ich bis jetzt auch nur Kollaborationen – das ist die Zusammenarbeit zweier Künstler an einem Song – aufgenommen, damit das Label erstmal wachsen und bekannt werden kann. So bekomme ich viel Input und Inspiration von anderen, kann da für mich einiges musikalisch mitnehmen und die Songs haben mehr Reichweite. Beide Künstler können so ihre Power mit einbringen. Ich möchte mein Projekt auch jetzt nochmal pushen, damit ich auch schon einige Songs spielen kann und für diese schon bekannt bin, wenn man wieder auflegen kann. Solonummern sind für die Zukunft aber auch in Planung. Das neue Label gibt mir auch mehr Freiheiten in der Gestaltung der Tracks und deren Vermarktung. Durch mein Studium habe ich auch Kenntnisse im Bereich Marketing und kann das eigene Label so gut stemmen. Von daher war das Label das Beste, was ich hätte machen können.

Durch das Label hast du deinen Musikstil nochmal gefestigt. Wie würdest du ihn jetzt beschreiben?

Als melodisch, mit viel Energie und kraftvollen Drops. Es geht gut ab bei meinen Songs. Ich bewege mich beim Genre im Bereich Harddance/Hardstyle.

Dein erster Song, der in dem neuen Label herauskam, heißt „Waiting Here For You“. Was bedeutet er für dich?

Der Song handelt davon, dass ich darauf warte, endlich mal wieder richtig feiern gehen zu können. Er ist im Lockdown entstanden und spricht mir aus der Seele.

Wie lange dauert es, bis ein Song fertig ist? Wie aufwendig ist die Produktion?

Das ist sehr unterschiedlich. Ich hatte eine krasse Session: den Song „Waiting Here For You“ habe ich mit dem DJ & Produzenten-Duo EA-Project im Studio in 48 Stunden aufgenommen. Das Ganze ist also an einem Wochenende in Frankfurt entstanden. Das war schon krass. Da waren wir richtig im Flow. Wir sind nur zum Essen mal aus dem Homestudio von EA Project raus. Freitagnachmittag bin ich angekommen. Am Sonntag war die Nummer fertig. Aber manchmal kann sich die Produktion auch über ein halbes Jahr ziehen, gerade wenn es um Kollaborationen geht.

Wie werden Kollaborationen in Zeiten von Corona produziert?

Einmal war ich wie gesagt ein Wochenende im Studio, aber teilweise habe ich das auch vollständig über Skype gemacht. Mit dem Künstler Stupid Whizkid für die neuste Nummer „Deep End“ haben wir uns wöchentlich jeden Donnerstagabend online getroffen und die Nummer produziert. So sind dann im Lockdown auch Tracks entstanden. Dafür gibt es spezielle Programme, die von der Produktionssoftware die Töne so übertragen, als würde man sie im Studio hören. Aktuell arbeite ich mit jemandem aus Holland an einer Kollaboration, das läuft auch alles über dieses Programm.

Wie haben die Fans deine Songs im eigenen Label bisher angenommen?

Alle drei Tracks aus meinem neuen Label haben jetzt schon über 100.000 Streams auf Spotify. Die Tracks haben trotz Corona jegliche Erwartungen gesprengt. Sie werden in über 100 Ländern gehört, das kann ich auf Spotify sehen. Das ist schon ein verrücktes Gefühl, wenn man sieht, dass die Songs in der ganzen Welt gehört werden. Ich habe mich auch extrem viel mit Spotify und dessen Algorithmen beschäftigt, auch damit, wie man in bestimmte Musiklisten reinkommt. Das trägt dazu bei, dass meine Songs dort so gut wachsen.

Zu deinem Song „Help Me“ hattest du mit dem Künstler Maxtreme einen besonderen Social-Media-Auftritt geplant, kannst du von der Umsetzung erzählen?

Da haben wir eine besondere Strategie ausgesucht, um den Track zu vermarkten. Dafür haben wir eine Entführung inszeniert. Jeder hat an demselben Wochenende einen Livestream gespielt und wir wurden dann live während des Streams mit einer Tüte über dem Kopf entführt. Im Anschluss daran gab es auf Instagram jeden Tag ein Bild: Einmal sah man uns mit einem Schild „Help me“ und einmal ein Bild mit wirren Computerprogrammierungen. So wurde dann der Countdown hin zum Veröffentlichungsdatum des Songs inszeniert. Am Tag der Veröffentlichung waren wir dann wieder frei. Uns wurde geholfen.

Wo würdest du gerne als Erstes spielen, wenn die Clubs wieder aufmachen?

Da bin ich offen: Überall, wo Leute mal wieder zusammen feiern können, wenn es wieder geht. Deshalb freue ich mich auch schon so auf Kroatien.

Wer mehr Infos über DJ Dropixx sucht: www.instagram.com.