Lautes Gebrüll donnert in dieser Woche über die Mainwiese in Ochsenfurt. Ein Hauch afrikanische Savanne, auch ohne die passenden Temperaturen. Sechs Löwen sind mit dem Circus Manuel Weisheit zu Gast in der Stadt.

60 Kilogramm Rindfleisch verputzen die mächtigen Katzen jeden Tag. Das Männchen "Simba" bringt selbst 250 Kilogramm auf die Waage. Stolz trägt er seine prächtige Mähne. Grün-braun leuchten seine Augen. Erhaben blickt er über sein Rudel und seine kleine Familie. Zwei Junge hat die Löwin vor einem Jahr geboren. "Er ist zwar der Anführer seiner Gruppe, weiß aber, dass er auch noch einen Chef hat und respektiert den auch", sagt Tim Thomsen.

Tradition wahren
Schon seit fast 200 Jahren gibt es den Zirkus. "Löwen waren schon immer dabei", erzählt Tim Thomsen.

Der Zirkus hält an der Tradition fest, auch wenn die Haltung der Raubtiere sehr zeit- und kostenintensiv ist. "Die meisten Großzirkusse verzichten in wirtschaftlich unsicheren Zeiten auf diese aufwendige Tierhaltung. Manche nehmen Tiere sogar ganz aus ihrem Programm, weil sie sich die Arbeit sparen wollen." Der Circus Manuel Weisheit sei eines von nur fünf Zirkusunternehmen in Deutschland, das noch eine eigene Raubtiergruppe präsentiert.
Zwar gehört er zu den kleineren Zirkussen in Deutschland, allerdings hat er sich zum Ziel gesetzt, gute und hochkarätige Programme für die ganze Familie auch in kleinere Ortschaften zu bringen, die von größeren Zirkussen meist übergangen werden. So schlägt der Circus Manuel Weisheit aktuell seine Zeltanlagen in Ochsenfurt auf. "Wir wollen beweisen, dass es keinen Großzirkus braucht, um ein Programm der Spitzenklasse zum Mitfiebern und Träumen zu präsentieren", sagt Pressesprecher Tim Thomsen. Attraktion des gut zweistündigen Showprogramms ist die Löwendressur.

Heiko Olf trainiert Simba und die fünf Löwinnen. Die Dressur der Tiere fordert nicht nur viel Zeit: "Man muss schon wissen, was man tut", betont Thomsen, der in den Circus eingeheiratet hat. "Es geht immerhin um Raubtiere." Gespür, Erfahrungswerte und Fachverständnis seien von großer Bedeutung für diesen Job.

Star in Werbung und Manege
Den neunjährigen Simba hat das Zirkus-Team mit der Hand aufgezogen. "Er ist sehr friedlich und ausgeglichen, worüber wir froh sehr sind." Wahrscheinlich ist er auch deshalb ein beliebtes Fotomodell. Zwei bis drei Mal im Jahr wird der Löwe für Werbezwecke gebucht. Sogar einen Filmauftritt hatte er bereits. Star in der Manege ist er ab morgen auch in Ochsenfurt.

Tiertrainer Heiko Olf präsentiert die fünf Löwinnen und Löwenmann Simba erstmalig in der Region. Im vorletzten Jahr war er mit seinen Tieren bei den renommiertesten französischen Zirkusfestivals zu Gast - und wurde jeweils ausgezeichnet.

Außer Löwen gibt es bei dem familienbetriebenen Zirkus aus der Rheinland-Pfalz auch klassische Pferdedressuren und sogar ein springendes Lama, dressiert von Zirkusdirektor Manuel Weisheit persönlich, zu erleben. Spannend wird es bei der atemberaubenden Luftartistik der Gebrüder Weisheit hoch unter der Zeltkuppel, Balancen auf dem gespannten Silberdraht, dem erst zwölfjährigen Nachwuchsjongleur Dominik und vielen weiteren Artisten. Für den komischen Part des Programms sorgt zwischen den artistischen Darbietungen Clown Banane.


Vorstellungen Von Donnerstag bis Sonntag, 4. bis 7. April, auf der Mainwiese in Ochsenfurt. Donnerstag und Freitag um 17 Uhr, Samstag um 15 und 19 Uhr sowie am Sonntag um 15 Uhr.

Eintrittskarten Die Kosten liegen regulär zwischen 9 und 22 Euro. Am Donnerstag zahlen Kinder auf allen Plätzen nur fünf Euro. Bei der Vorstellung am Samstag um 19 Uhr zahlen Erwachsene Kinderpreise. Reservierungen und weitere Infos gibt es unter Tel. 0174/4989286 oder unter www.circus-manuel-weisheit.de