Druckartikel: Leserforum: Wege für Mountainbiker zur Verfügung stellen

Leserforum: Wege für Mountainbiker zur Verfügung stellen


Autor: Bearbeitet von Michaela Stumpf

Castell, Montag, 12. November 2018

Zu "Der Schwanberg als umkämpftes Revier" vom 9. November über den Konflikt zwischen Wanderern und Radfahrern.


Ich nutze den Schwanberg selbst als Mountainbiker, als Spaziergänger und Jogger. Reale Vorfälle, bei denen Wanderer durch Radfahrer verletzt oder tatsächlich gefährdet wurden, sind mir weder durch persönliche Erfahrungen, noch durch Berichte bekannt.

Persönlich war ich bereits zwei mal mit aggressiven frei laufenden Hunden konfrontiert und fühle mich zudem ab und an durch den Lärm von Kettensägen gestört. Auch gibt es gelegentlich ein gewisses Risiko durch von Fahrrad-Hassern offenbar bewusst ausgelegten Ästen auf den Wegen, die von Mountainbikern genutzt werden. Trotz dieser realen Erfahrungen, die für mich schwerer wiegen, als das, was den Mountainbikern vorzuwerfen ist, würde ich aber nicht von einem „umkämpften Revier“ sprechen und mich nicht pauschal über andere Nutzer des Gebietes beschweren.

Meines Erachtens sollte es doch das Ziel sein, dass der Wald als Erholungs- und Naturgebiet von allen Interessengruppen ohne Vorurteile und mit gegenseitigem Verständnis genutzt wird. Hierzu gehören eben auch Mountainbiker. Über die gesundheitlichen Vorteile jeder Minute auf dem Rad in der Natur, wodurch nicht zuletzt auch Krankenkassen entlastet werden, der Möglichkeit für Jugendliche sich sportlich zu betätigen, anstatt ihre Freizeit vor dem Fernseher zu verbringen, die Vorteile für touristische Einrichtungen oder die Bedeutung des Mountainbike-Sportes für Rad- und Sportgeschäfte, könnte man viele Seiten füllen.

An dieser Stelle jedoch nur noch folgende Anregung: Viele Gemeinden haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, ausreichend anspruchsvolle und umfangreiche Wege für Mountainbiker zur Verfügung zu stellen. So werden der Sport und somit auch der Tourismus gefördert und gleichzeitig andere Wege entlastet. Dies erfordert jedoch eine gewisse Sachkenntnis und das Einbinden der Mountainbiker. Wege die für tausende Euro gebaut werden, aber mit den Interessen sportlich ambitionierter Mountainbiker nichts zu tun haben, sind dafür in keiner Hinsicht ein Ersatz. Sie werden aber übrigens (anders als im Artikel zitiert) auch von Mountainbikern, ebenso wie von allen anderen Steuerzahlern, bezahlt.

Tobias Bätz

97355 Castell