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Leserforum: Iphofen mit Kreisel, Kitzingen hat Rotlicht


Autor: Barbara Herrmann

Kitzingen, Donnerstag, 14. Sept. 2017

Lob Iphofen, Kritik für Kitzingen: An der B 8 soll ein Kreisverkehr die Situation entschärfen (wir berichteten aus dem Stadrat) – in Kitzingen sorgen Ampeln für Verdruß.


Die Stadt Iphofen hat sich endlich durchgesetzt und bekommt den Bahnhofkreisverkehr. Bei etwas feinfühligerer Planung hätten sicher weitere Kreisel an den relativ neu gebauten Abzweigungen auf der B 8 vor und nach Iphofen auch gut funktioniert. Die Stadt Marktsteft will auch einen Kreisel und sollte in Iphofen nachfragen ob man so einen „langen Atem“ vielleicht bei Weinbergswanderungen bekommt?

In Kitzingen hat sich leider die Ampellobby durchgesetzt. Da hat man eine 2,2 Kilometer lange, dreispurige Nordtangente mit dreispuriger Mainbrücke von der B 8 bis zur Ostumgehung gebaut und von der dritten Spur werden nur kurze Abbiegespuren benötigt. Mit dem Geld für diese Spur, den Dammaufschüttungen und Brückenbauwerken hätte man viele Kreisel bauen können. Dann könnte auch die Firma GEA-Huppmann ihre Schwertransporte zum Hafen über die Tangente fahren und bräuchte nicht umständlich die Richthofenstraße benutzen, auf der aufwändig Tage vorher ein gesamtes Parkverbot beschildert wird.

Beim nachträglich gebauten E-Center-Kreisel hat man diese langansässige Firma auch vergessen und dann kostenträchtig nachgearbeitet. Auch die Ostumgehung wäre mit Kreiseln viel flüssiger (sieh B 8/Panzerstraße) und man hätte sich die (versehentlich) zu niedrig gebaute Brücke über die Flugplatzstraße sparen können. Jetzt erst können endlich wieder Lastwagen in die Flugplatzstraße fahren, weil die marode Bimbachbrücke in der Gartenstraße erneuert wurde. (Das zu niedrige Großlangheimer Tor hatte man übersehen und es durfte aus Denkmalschutzgründen nicht abgerissen werden.)

Um das Ampelchaos zu beenden, musste ein Verkehrsrechner her. Dass dieser auch Verbindungskabel braucht, ist den Verkehrsplanern erst später eingefallen und so wurden, natürlich wieder nachträglich, kilometerweit die Straßen und Kreuzungen schon wieder aufgerissen.

Leider verrechnet sich dieser Verkehrsrechner öfter, genauso wie die Verkehrsplaner, Stadtväter und -mütter.

Wir haben halt starke Beamte im Straßenbauamt Würzburg und schwache Volksvertreter im Rathaus Kitzingen und natürlich viel weniger Weinberge als Iphofen, in denen man sich beim Wandern einen langen Atem holen könnte. Und so bleiben wir auch weiterhin im „Rotlichtmilieu“!

Karl-Heinz Conrad

97318 Kitzingen