Leinenpflicht: Stadtrat hebt Beschluss wegen Rechtswidrigkeit auf
Autor: Andreas Brachs
Kitzingen, Sonntag, 14. März 2021
Mehr als ein symbolischer Appell blieb nicht vom Versuch des Stadtrats, Wildtiere in der Brunft- und Setzzeit zu schützen. Warum der Kitzinger Rat nicht am Gesetz vorbeikommt.
Das Gesetz legt den Kitzinger Stadtrat an die Leine. Der hatte auf Initiative von Timo Markert und mit Unterstützung seiner CSU-Fraktion in einer vergangenen Sitzung mit 21:6 Stimmen beschlossen, eine Leinenpflicht für Hunde in Kitzingen und seiner Flur für die Setz- und Brunftzeit des Wildes einzuführen.
Schon dabei hatte die Stadtverwaltung die Räte gewarnt, dass es dafür keine gesetzliche Handhabe gebe. Der Rat wollte mit seiner Entscheidung aber ein Zeichen setzen und appellierte an die Hundehalter, ihre Vierbeiner vom 1. März bis 15. Juni grundsätzlich an die Leine zu nehmen – überall.
Nun folgte die Rolle rückwärts: Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) beanstandete den Beschluss und verwies darauf, dass er von der Verwaltung nicht durchsetzbar sei. Daraufhin nahm der Rat die gut gemeinte, aber unrealistische Markert-Initiative mit 22:9 offiziell zurück.