Lebensfreude aus Südafrika
Autor: Nathalie Zapf
Kitzingen, Montag, 27. Mai 2013
Die Musiker der Moravian Brass Band aus Südafrika traten ganz spontan in Kitzingen auf. Sie waren bei Gastfamilien untergebracht und lobten die Offenheit und Gastfreundschaft, die ihnen entgegengebracht wurde.
Die Trommeln waren schon von weitem zu hören. Sie gaben einen flotten Rhythmus vor, während Trompeten und Posaunen mit einer fröhlichen Melodie einsetzten. Vor dem Kitzinger Rathaus fand das vorletzte Konzert der 20 Musiker aus Südafrika statt, die als Auswahl der Moravian Brass Band Union Süd Afrika (BBSA) von der Region Western Cape durch Deutschland getourt waren.
Obwohl sich am Himmel graue Wolken zeigten, hielt in der Fußgängerzone bald eine fröhliche Stimmung Einzug. Selbst zu einem Tänzchen konnten die Musiker ihr Publikum animieren.
Den zweiten Teil des Konzerts spielten sie in der Kreuzkapelle in Etwashausen, deren Bänke voll besetzt waren.
Das Konzert war relativ kurzfristig angesetzt worden, da wegen des Champions Leage-Spiels das Konzert am Abend in Würzburg abgesagt wurde.
In Afrika, erklärte Martin Abrahams, Präsident der BBSA, spielen die Musiker zu allen möglichen Gelegenheiten - auch bei Hochzeiten, Beerdigungen und Festen. Spielen gelernt haben sie alle in der Kirche. Sie gehören zur "Moravian Church", in Deutschland Herrnhuther Brüdergemeine genannt. Damit ist die Brassband vergleichbar mit einem Posaunenchor, wie er in evangelisch-lutherischen Kirchen vorkommt.
"Wir haben heute vor allem afrikanische Musik gehört, aber die Brass Bands spielen auch traditionelle Posaunenchorliteratur, verbunden mit afrikenischer Musik, das ist eine gute Mischung", erklärte Jens Enders, der die Unterbringung der Gäste auf ihrer letzten Reiseetappe organisierte und selbst als Trompeter einige Zeit in Afrika war. Von Donnerstag bis Samstag wohnten die Musiker in Gastfamilien aus dem Raum Kitzingen und Würzburg. "Es war wichtig, dass die Musiker nicht in Hotels, sondern in Familien wohnten", berichtet Martin Abrahams. Denn der Austausch zwischen Afrika und Deutschland war Teil der Konzertreise. "Wir haben viel Offenheit und Gastfreundschaft erlebt", freute sich Abrahams. "Viele Menschen haben unsere Konzerte besucht, und sie waren gut besucht." Ein Höhepunkt war für ihn dabei, im Ulmer Münster zu spielen, ein anderer das Posaunenchor-Festival in Bad Boll, das auch mit ein Grund der Tour war.
Nach drei Wochen Tournee sind die Musiker zwar nicht müde, haben aber schon ein bisschen Sehnsucht nach Zuhause, zu dem sie sich nach einem Konzert in der Würzburger Martin-Luther-Kirche am Sonntag auch auf den Weg machten.