Lebendiger Adventskalender Iphofen: Viele Hände packen mit an
Autor: Nina Grötsch
Iphofen, Sonntag, 15. Dezember 2013
Der Lebendige Adventskalender der Stadt Iphofen hat viele Fans - unter anderem die rührigen Familien aus dem Baugebiet "Hündlein".
Klar macht es Arbeit. Es muss schließlich viel organisiert werden. Zeit geht drauf. Und mit Sicherheit die eine oder andere gemütliche Stunde auf dem Sofa. Aber sie wären nicht die Familien vom "Hündlein", wenn all das für sie nicht Nebensache wäre. Hauptsache: ein geselliges Zusammensein mit vielen Besuchern unterm Christbaum ist garantiert - und damit der Lebendige Adventskalender der Stadt Iphofen um ein Türchen reicher.
Seit dem Jahr 2007 organisiert die Tourist-Information das vorweihnachtliche Programm. Privatpersonen, Vereine oder aber Geschäftsleute erklären sich bereit, an einem Tag im Dezember ein kleines Programm auf die Beine zu stellen. Das kann Musik zum Advent sein, eine Vorlesestunde mit Bürgermeister Josef Mend, ein kleines Theaterstück und vieles, vieles mehr. "Die Beteiligten geben sich alle große Mühe", erzählt die Tourist-Information-Mitarbeiterin Christl Usler stolz. Bis auf den 23.
Genau von diesen gibt es im Baugebiet "Hündlein" viele. Rund 60 Kinder leben hier. Und deren Familien sind beim Adventskalender-Projekt seit Anfang an dabei - und zwar mit ordentlich Euphorie. Der Gemeinschaftsgeist, den sie auch das ganze Jahr über an den Tag legen, wird deutlich spürbar, wenn es ab Anfang Dezember an die Vorbereitung geht. Alle Bewohner im "Hündlein" bekommen Post. Wer kann etwas zu Essen mitbringen? Wer spendiert Glühwein? Wer hilft beim Aufbau und wer hat Ideen, wie der Abend in diesem Jahr gestaltet werden könnte? In der Regel wird immer musiziert und gesungen - und zwar rund um den großen Christbaum, den die Stadt Iphofen im Baugebiet aufstellt. Geschmückt wird dieser direkt am Abend. Jedes Kind wird gebeten, ein Schmuckstück für den Baum zu basteln. "Es ist also gut möglich, dass die Deko weiter oben etwas dürftig ausfällt", scherzt Claus Fischer im Vorfeld.
Er und seine Frau Kathrin sind Teil des Organisationsteams. Auch Verena Amendt und Peggy Knauer gehören dazu. "Und viele weitere", sagt Peggy Knauer. Der Zusammenhalt vieler ist es, der das Projekt Jahr für Jahr zu einem heiß ersehnten Ereignis macht. "Wir im Hündlein feiern einfach gern", sagt Peggy Knauer augenzwinkernd - und erntet Zustimmung von ihren Freundinnen. Selbstverständlich freuen sich die Hündlein-Bewohner aber auch, wenn viele Bürger aus anderen Teilen Iphofens das Angebot von Türchen Nummer 20 wahrnehmen. Auch sie sind zu herzhaftem Fingerfood und Glühwein eingeladen. Würstchen, Kästestängchen und Co. haben sich in den letzten Jahren als gute Alternative zu Plätzchen und anderer Nascherei erwiesen. "Das ist dann gleich Abendessen und wir alle können länger stehen bleiben und müssen wegen der Kinder nicht so schnell nach Hause", erklärt Verena Amendt. Sie wohnt direkt neben dem großen Christbaum. Ihr Sohnemann Kim fiebert dem Fest schon entgegen. "Er sagt dem Baum jeden Abend aus dem Fenster 'Gute Nacht'". Seinen Handabdruck hat Kim genauso wie Lucas, Tobias, Leopold, Lorenz und die anderen Kinder längst auf dem großen Stern verewigt, der am 20. Dezember vor dem Christbaum stehen wird.
Um 18 Uhr geht es übrigens los. Freuen darf man sich auf viele Feuerstellen, ein großes Zelt und beste Unterhaltung. Egal, ob Schnee oder zweistellige Plusgrade - mit ihrem Programm bringen sie gewiss jeden in Weihnachtsstimmung. Davon sind die Familien im "Hündlein" überzeugt.
Die noch übrigen Adventskalender-Türchen...