Landwirt ist sein Traumberuf
Autor: Carmen Schmitt
Martinsheim, Mittwoch, 13. Februar 2013
Michael Nagler ist beim Berufswettbewerb der deutschen Landjugend Bester im Landkreis und eine Runde weiter. Der 17-jährige Martinsheimer macht eine Ausbildung zum Landwirt. Für ihn kommt kein anderer Beruf in Frage.
Knapp unter Null Grad sind es am Vormittag. Die Kühe von Familie Nagler stört das nicht. Ebenso wenig wie Michael Nagler. Seine graue Arbeitskluft gleicht dem trüben Winterwetter.
Flink stürzt der 17-Jährige die Stufen hinauf in die Fahrerkabine des gelben Schaufel-
laders. Der Motor poltert. Michael lächelt. Im September 2012 hat er die Ausbildung zum Landwirt begonnen. Gerade ist er vier Tage pro Woche in der Berufsschule in Ochsenfurt. Dort fand auch der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend statt. Unter dem Motto "Grüne Berufe sind voller Leben - Zukunft braucht Nachwuchs" sind aus dem Süden Unterfrankens 54 Auszubildende angetreten.
Theorie und Praxis
Mitmachen dürfen bei dem Wettbewerb alle Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren, die in den Berufsgruppen Landwirtschaft, Tierwirtschaft, Hauswirtschaft, Forstwirtschaft und Weinbau tätig sind.
Bei der Prüfung des Vorentscheids musste Michael Saatgutarten bestimmen und Gefahrensymbole zuordnen. Beim praktischen Test sollte ein Beleuchtungskabels angeschlossen werden, technisches Geschick war gefragt. "Schwer fand ich die Aufgaben nicht", sagt er. Von seiner Berufswahl ist
Michael überzeugt. "Als Landwirt hat man keine Fließbandarbeit und nicht jeden Tag dasselbe Programm", sagt er. In einem Praktikum hat er sich auch als Industriemechaniker probiert, das sei aber nichts für ihn.
Jeder packt an im Familienbetrieb
Michael ist als Ältester von drei Geschwistern auf dem elterlichen Hof aufgewachsen. "In unserem Familienbetrieb übernimmt jeder Verantwortung", sagt Mutter Gabriele Nagler, "alle helfen mit." An seiner Arbeit mag Michael gleichermaßen den Umgang mit den Tieren und der Technik. "Mir hat das schon immer Spaß gemacht. Außerdem ist man immer draußen."
Der Auszubildende kann sich gut vorstellen, den Betrieb seiner Eltern einmal zu übernehmen. "Man ist dann sein eigener Chef", sagt der junge Landwirt und grinst.
Im Stall schiebt er jetzt mit dem Schaufellader das Futter für die Milchkühe zurecht. Den Aufsatz dafür hat er selbst gebaut. Bohren, Flexen, Schweißen: Michael ist Bastler und Tüftler. In der Werkstatt brütet er über neue Techniken, um Arbeitsschritte zu vereinfachen. "Den Futterschieber von Michael kann man im Winter sogar zum Schneeräumen benutzen", sagt Vater Herbert Nagler und freut sich. Für die Zukunft ist der Nachwuchs-Landwirt also gerüstet. Und vielleicht auch für den Bezirksentscheid am 13. März.