Krippenkinder pflanzen Kürbisse mit dem Gärtner
Autor: Carmen Schmitt
Kitzingen, Montag, 06. Mai 2013
Der Kitzinger Stadtgärtner pflanzt mit den Krippenkindern Kürbisse und Sonnenblumen. Er wünscht sich, dass die Kinder im Kürbis mehr sehen als nur Halloween.
Die Kitzinger Sternenkinder tauchen ihre kleinen Zeigefinger ein paar Zentimeter tief in die Erde. Dann picken sie sich ein Samenkorn und versenken es in dem schmalen Loch. Schnell ist die Mulde wieder gestopft. Mit der flachen Hand drücken sie die Erde fest.
Stadtgärtner Johannes Lindner hat 30 Pflanztöpfe voller Erde mit in die Kinderkrippe gebracht. Auch Samen für Sonnenblumen und Kürbisse hat er dabei. Er ist unterwegs in Kitzinger Schulen und Kindergärten, um "gemeinsam aufzublühen". Im Rahmen des Wettbewerbs "Entente Floral" soll die Stadt "vor allem grüner" werden.
Die Kitzinger Kinderkrippe Sternkinder war gleich dabei: "So lernen die Kinder, was zwischen Kern und Frucht passiert", sagt die Leiterin Annett Kießlich. "Sie sehen, wie die Pflanze wächst." Die 27 Kinder sind zwischen einem und zweieinhalb Jahren alt.
"Enkel sät, Omi kocht"
"Wenn das Wetter so bleibt, sind die Pflanzen in zehn Tagen 15 Zentimeter groß", sagt Johannes Lindner. Bis dahin verharren sie auf der Fensterbank. Im Freien ist es für sie noch zu kalt. Sind die Sonnenblumen groß genug, werden sie in der ganzen Stadt verteilt. Die Kürbispflanzen bleiben bei der Kinderkrippe. Sie werden in den Garten gesetzt, damit im Herbst geerntet werden kann. Dann wollen die Kinder und ihre Erzieher aus dem Kürbis auch Gerichte zubereiten. Sogar Rezepte sollen gesammelt werden, wenn es nach dem Stadtgärtner geht: "Nach dem Motto "Enkel sät, Omi kocht". Kürbisse sollten nicht nur für die Halloween-Deko herhalten."
Die Kinder der Krippe schauen neugierig, was der große Mann mit den vielen Plastiktöpfen macht. Im Hof hinter der Kinderkrippe hat Johannes Lindner sich auf den Boden gekniet. Er erzählt den Kindern mit seiner ruhigen Stimme von der Sonnenblume. Für diesen Moment bleibt die rote Wippe und der bunte Bagger mit der grünen Schaufel still. "Die Sonnenblume dreht ihren Kopf immer in Richtung Sonne." In einem Kreis stehen die Kinder um den Stadtgärtner und die Stiege voller Töpfchen. Er merke sofort, wer gern mit den Händen in die Erde fasst und wer nicht.
Nicht nur Pflanzen
Bisher sei das Pflanzprojekt bei den Schul- und Kindergartenkindern gut angekommen. Der Stadtgärtner hat noch mehr vor, als nur Samenkörner auszusäen: "Wir wollen die Gemeinschaft fördern und den Kindern vor allem die Natur vermitteln."