Druckartikel: Kommentar: Eine einheitliche Pfand-Lösung muss her

Kommentar: Eine einheitliche Pfand-Lösung muss her


Autor: Michael Mößlein

Kitzingen, Donnerstag, 29. August 2019

Es ist Brauereien nicht zuzumuten, dass sie beim Pfand weiter die Zeche für ein nicht funktionierendes System zahlen. Zum Fairplay sind aber auch Konsumenten aufgefordert.
Bier-Pfandflaschen auf einem Förderband einer Waschanlage.


Die Forderung der Bierbrauer nach einem höheren Pfand für Kisten und Flaschen ist nur recht und billig. Das Draufleggeschäft muss enden. Ziel eines Pfandsystems ist es schließlich, dem Besitzer das wirtschaftliche Risiko des Verlusts zu nehmen – und das ist beim aktuellen Pfand nicht annähernd der Fall.

Nur eines dürfen sich weder Verbraucher noch Brauer wünschen: dass jeder eine eigene Lösung sucht. Eine Zersplitterung des Pfands, in zig unterschiedliche Beträge und Rückgabesysteme ... dieser Schuss würde nach hinten losgehen und die Rückgabequote am Ende noch sinken lassen, wenn keiner mehr durchblickt. Gewinner wäre dann womöglich das Einwegsystem. Allein deshalb sollten sich jetzt Brauerei-Verbände und Handel schnell zu einer einheitlichen Lösung zusammenraufen.

Gefordert ist aber auch jeder Konsument: Wer Bierkisten und Flaschen (dasselbe gilt für andere Getränke!) zügig dorthin zurück, wo er sie her hat, der hilft insbesondere kleinen, regionalen Brauereien. Und schont am Ende seinen eigenen Geldbeutel. Denn jedem dürfte klar sein: Die Kosten, die den Brauereien durch verlorenes Pfand entstehen, müssen diese sich über erhöhte Preise zurückholen. Andernfalls bleiben sie auf der Strecke.