Druckartikel: Klaus Rihm als Klinik-Vorstand verabschiedet

Klaus Rihm als Klinik-Vorstand verabschiedet


Autor: Sabine Paulus

Kitzingen, Montag, 17. Dezember 2012

40 Jahre stand Klaus Rihm in Diensten des Landkreises Kitzingen. Als Klinik-Vorstand gelang es ihm, Überschüsse zu erwirtschaften. Bei seiner offiziellen Verabschiedung im Kreistag gab es viel Applaus dafür.
Landrätin Tamara Bischof überreicht beim Abschied Klaus Rihm zum Dank die Zinnkanne des Landkreises Kitzingen.  Foto: Sabine Paulus


Was Klaus Rihms Arbeit betreffe, habe sich fast ein Kreis geschlossen, sagte Landrätin Tamara Bischof (FW) bei der offiziellen Verabschiedung des Klinik-Vorstands im Kreistag. Sozusagen von einer Klinik-Baumaßnahme zur anderen spanne sich seine Berufszeit. Während es bei Rihms Antritt um den Bau der Klinik in der Keltenstraße gegangen sei, habe er die ersten wichtigen Weichenstellungen für die Generalsanierung des Krankenhauses unternommen.

Es gab einige bewegende Momente, als Klaus Rihm in den Ruhestand geleitet wurde. Ehemalige Vorgesetzte aus früheren Berufsjahren wie Dr. Wolfram Wende oder Dr. Rudolf Meder oder Altoberbürgermeister Rudolf Schardt erwiesen ihm die Ehre.

Dabei machte der tiefgläubige Christ klar, dass er nicht gerne die Hauptperson sei. Bei der Feierstunde im Landratsamt waren aber aller Augen auf ihn gerichtet - und auf seine große Leistung.
Klaus Rihm ist nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann am 1. November 1972 als Sachbearbeiter für den Krankenhausneubau in die Verwaltung des Landkreises Kitzingen eingetreten. "Ich habe mich auf Verdacht beworben", erzählte Rihm gestern bei der Abschiedsfeier. Und prompt habe ihn der damalige Landrat Dr. Rolf Bauer eingestellt mit der Frage: "Woher wussten Sie, dass wir genau so jemanden wie Sie suchen?"

Nach seiner ergänzenden Ausbildung zum Krankenhausbetriebswirt übernahm Klaus Rihm ab 1. Juli 1976 die Leitung des damaligen Sachgebiets Krankenhausneubau. Seine Laufbahn ging stark nach oben, als Rihm am 1. August 1982 zum Verwaltungsleiter der Kreiskrankenhäuser und damit zum Leiter der Krankenhausverwaltung bestellt wurde. Denn damit waren weitreichende Befugnisse zur Entscheidung von Personal-
angelegenheiten und von Ansätzen des Wirtschaftsplanes verbunden.
Nachdem der Landkreis sein bisheriges Kreiskrankenhaus vom Regiebetrieb in ein selbstständiges Kommunalunternehmen mit dem Namen Klinik Kitzinger Land umgewandelt hatte, war Rihm ab 1. Januar 2007 als Vorstand dieses Kommunalunternehmens tätig.

Landrätin Tamara Bischof hatte viel Lob für ihren ehemaligen Mitarbeiter: "Mit hohem persönlichen und zeitlichen Einsatz waren Sie stets in der Lage, komplexe Zusammenhänge sowie schwierige Entscheidungen voranzutreiben." Rihm habe ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Korrektheit bewiesen und sei stets für die Klinik da gewesen." Bischof fasste das noch einmal mit anderen Worten zusammen: "Ihr Beruf war Ihnen stets Berufung." Und als die Dienstherrin auch noch betonte, dass der Klinikbetrieb 30 Jahre in Folge defizitfrei geblieben sei und in den letzten Jahren von Rihms Wirken deutliche Überschüsse erwirtschaftet worden seien, brandete tosender Applaus im Sitzungssaal auf.

Rihm versicherte den Kreisräten und ehemaligen Weggefährten, dass der Abschied für ihn nicht bitter sei. Er habe losgelassen und sei dankbar dafür, dass er die Verantwortung nun an seinen Nachfolger Thilo Penzhorn übertragen konnte. Denn mehr als die Vergangenheit der Klinik interessierte ihn deren Zukunft.
Penzhorn hatte Gelegenheit, sich zu Beginn der Sitzung vorzustellen. Der 50-Jährige ist mit einer OP-Schwester verheiratet und hat eine erwachsene Tochter. Noch vor seinem Wechsel nach Kitzingen sei ihm die außerordentlich erfolgreich wirtschaftende Klinik in der Stadt am Main aufgefallen. Klaus Rihm habe ihn gut eingearbeitet, das habe ihm den Start leicht gemacht.

Was die Kliniksanierung betreffe, so habe er inzwischen gute Gespräche mit dem Stadtbauamt geführt, sagte der neue Vorstand. Er rechne damit, dass Anfang 2013 der Planungsentwurf vorliegen werde. Seit sieben Wochen arbeite er nun in Kitzingen und er habe sich schon gut eingelebt, sagte Penzhorn. "Ich werde meine ganze Kraft zur Verfügung stellen", versprach er.